Schulterschluss in der Pflege
Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan will gemeinsam mit dem Landespflegeausschuss einen Pflegepakt entwickeln
Sozialministerin Aygül Özkan: „Weichen für die Zukunft der Pflege stellen“ Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan hat am 04.04.2011 mit den Mitgliedern des Landespflegeausschusses vereinbart, einen Pflegepakt für Niedersachsen zu entwickeln. „Wir brauchen einen Schulterschluss der Akteure in der Altenpflege, um die Weichen für eine gute Pflege in Niedersachsen auch in der Zukunft zu stellen", sagte Aygül Özkan. „Ziel ist vor allem, Quereinsteiger, Nachwuchs- und Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen. Die Landesregierung hat bereits mit dem Pflegepaket einen eigenen und äußerst erfolgreichen Weg eingeschlagen. Damit haben wir wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen, um den Pflegeberuf attraktiv zu machen. Während im Jahr 2008 noch rund 4.600 Schülerinnen und Schüler in der Altenpflegeausbildung waren, waren es im Jahr 2010 rund 5.600 - also 1.000 Auszubildende mehr. Das ist ein Anstieg um mehr als zwanzig Prozent. Damit sind in Niedersachsen so viele Menschen in der Pflegeausbildung wie noch niemals zuvor." Niedersachsen übernimmt als erstes Bundesland die Umschulungskosten des Dritten Ausbildungsjahres in der Altenpflege, so lange der Bund dies nicht tut. Außerdem wird unter aktiver Mitwirkung Niedersachsens auf Bundesebene über die Vereinheitlichung der Ausbildungsgänge in der Kranken- und Altenpflege beraten. Vor der Sitzung des Landespflegeausschusses zeichnete Ministerin Özkan drei Institutionen aus, die sich erfolgreich an der Ausschreibung zur Förderung von Konzepten von Expertenstandards in stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten beteiligt haben. Ein sogenannter Expertenstandard ist ein Instrument der Qualitätsentwicklung auf nationaler Ebene. Er erklärt, wie Pflegestandards in den einzelnen Einrichtungen der Altenhilfe aufgebaut sein können. Ziel der Ausschreibung war es, geeignete Konzepte zu finden, die die Einführung der Expertenstandards auf regionaler Ebene begleiten und nachhaltig verankern. Eine unabhängige Jury hatte aus den eingegangenen Bewerbungen drei Konzepte ausgewählt und diese zur Förderung mit Landesmitteln von bis zu 70 000 Euro vorgeschlagen. Ausgewählt wurden:- Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V. mit dem Konzept: „Zur Implementierung der Dekubitusprophylaxe auf der Grundlage der nationalen Expertenstandards"
- Die gemeinnützige Gesellschaft für berufliche Bildung Hildesheim mbH mit dem Konzept: „Die exemplarische Einführung des Expertenstandards Sturzprophylaxe in kleinen und mittleren Pflegeeinrichtungen"
- Die Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Hannover mit dem Konzept: Einführung des Expertenstandards Ernährungsmanagement zur Sicherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege in den Johanniter-Pflegediensten in Niedersachsen".
Quelle: Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration vom 04.04.2011
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