Staatsministerin Böhmer zum Migrationsbericht 2009: "Zuwanderung und Integration müssen Hand in Hand gehen"
Anlässlich des im Bundeskabinett vom Bundesinnenminister vorgelegten Migrationsberichts 2009 hat Staatsministerin Maria Böhmer gefordert, bei der notwendigen Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften und Akademikern auch deren Integration in den Blick zu nehmen.
"Wir dürfen nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Zuwanderung und Integration gehören zusammen! Eine intensive Begleitung der Zuwanderer ist nicht nur im Rahmen des Familiennachzugs oder bei Zuwanderung aus humanitären Gründen notwendig. Um den Zusammenhalt in unserem Land auf Dauer zu sichern, dürfen auch gut ausgebildete Fachkräfte und ihre Familien nicht allein gelassen werden. Integration ist kein Selbstläufer", betonte Böhmer. "Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen und Regionen immer stärker spürbar. Umso mehr ist unser Land darauf angewiesen, die vorhandenen Potenziale in unserem Land besser zu nutzen. Dazu gehören die Fähig-keiten von Frauen, von Älteren und von Migranten. Zugleich gilt es, unser Land für kluge Köpfe aus aller Welt attraktiver zu machen. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, belegt der hohe Anteil ausländischer Studenten in Deutschland. 60.910 ausländische Studierende haben sich 2009 erstmals an einer deutschen Hochschule eingeschrieben - so viele wie noch nie. Sie müssen motiviert werden, sich nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums mit ihren Fähigkeiten in Deutschland einzubringen. Darüber hinaus kommt es darauf an, auch mehr bereits gut qualifizierte Zuwanderer für unser Land zu gewinnen", erklärte Böhmer. Laut Migrationsbericht ist die Zahl der Arbeitsmigranten 2009 gesunken. So ging beispielsweise die Zahl der Arbeitsgenehmigungen für Drittstaatsangehörige von 78.845 im Jahr 2008 auf 60.028 im Jahr 2009 zurück. Das betrifft beispielsweise auch IT-Fachkräfte. Insgesamt war 2009 wie bereits im Vorjahr die Abwanderung aus Deutschland größer als die Zuwanderung. 2009 betrug der Saldo 12.800 Personen, 2008 waren es allerdings noch 56.000. Hauptherkunftsländer waren Polen, Rumänien und die USA. Danach folgt die Türkei, in die aber im vierten Jahr in Folge mehr Menschen aus Deutschland abwanderten als von dort zu uns kamen. "Aus Studien wissen wir, dass insbesondere in Deutschland ausgebildete junge Menschen mit türkischen Wurzeln in ihr Herkunftsland zurückkehren, weil sie sich dort bessere berufliche Chancen ausrechnen. Unser Ziel muss es sein, ihnen und allen anderen qualifizierten Migranten in Deutschland eine erfolgversprechende Perspektive zu bieten. Wir müssen den Brain-Drain stoppen!", betonte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. "Stärken vieler Migranten wie Sprachkenntnisse und eigene kulturelle Erfahrungen müssen noch intensiver in den Blick gerückt werden. Zugleich wird das geplante Gesetz zur verbesserten Anerkennung ausländischer Abschlüsse dazu beitragen, die Potenziale der qualifizierten Zuwanderer besser nutzen zu können. Die Botschaft lautet: Jeder, der sich bei uns mit seinen Fähigkeiten einbringen will, ist willkommen", so Böhmer.Quelle: Pressemitteilung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration vom 19.01.2011
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