91 Prozent der Bürger finden Einkommensungleichheit zu groß
Aktuelle Umfrage des AWO Sozialbarometers
„Der immer größer werdende Abstand zwischen den Löhnen von Spitzen- und Geringverdienern ist für die Bürger nicht mehr nachvollziehbar“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler das Ergebnis des neuesten AWO Sozialbarometers*. Demnach sind 91 Prozent der befragten Bürger der Meinung, dass die Löhne der Spitzenverdiener in keinem Verhältnis mehr zu den Löhnen der Geringverdiener stehen. „Die wachsende Ungleichheit gefährdet den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft", fürchtet Stadler und sieht zwei Möglichkeiten, regulierend einzugreifen. „Wir brauchen einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn und wir müssen die Vermögenssteuer wiedereinführen.“ Dass die Ungleichheit von den Bürgern nicht nur gefühlt, sondern real ist, zeigen Berichte und Studien immer wieder. So nahmen nach einem OECD-Bericht** die Einkommensunterschiede in Deutschland so stark zu, wie in kaum einem anderen Industrieland. Während die Spitzenverdiener immer mehr verdienen, steigt auf der anderen Seite das Armutsrisiko, von dem inzwischen jeder siebente Deutsche betroffen ist. „Die Schere zwischen Arm und Reich darf sich nicht weiter öffnen. Die jüngsten Kürzungen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik haben die Ungleichheit noch verschlimmert“, erklärt Stadler und sieht die Regierung in der Pflicht „der immer größer werdenden Ungleichheit in der Gesellschaft mit einer sozial ausgewogenen und verantwortungsvollen Steuer- und Sozialpolitik entgegenzutreten.“ Die Studie wurde von TNS-Infratest durchgeführt. Weitere Informationen und Grafiken unter www.awo-sozialbarometer.org *Die AWO fragte 1.000 Menschen: In Deutschland ist in den letzten Jahren der Abstand zwischen den Löhnen und Gehältern von Spitzenverdienern und den Löhnen und Gehältern von Geringverdienern größer geworden. Halten Sie diese Unterscheide alles in allem noch für akzeptabel oder für zu groß? ** OECD: (2011) „Divided we stand – Why inequality keeps rising“Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 02.04.2012
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