Arbeitslose zu Erzieherinnen qualifizieren

Der Deutsche Caritasverband (DCV) und der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) setzen sich dafür ein, die Diskussion um Hartz IV Bezieher als Mitarbeiter in Kindertagesstätten differenziert und qualitätsorientiert zu führen.

Angesichts des eklatanten Fachkräftemangels, der sich durch den Ausbau der Betreuungsangebote für unter Dreijährige noch verschärft, kann sich Caritas-Präsident Peter Neher unter bestimmten Bedingungen vorstellen, dass Menschen, die bisher nicht als Erzieher tätig waren, sich für diesen Beruf qualifizieren. "Entscheidend ist die berufliche Weiterentwicklung. Es geht um Bildung und nicht darum, dass man arbeitslose Menschen als billige Lückenbüßer einsetzt" so Neher. "Multiprofessionelle Teams, in denen auch Menschen arbeiten, die einen anderen Erstberuf erlernt haben, erleben wir durchaus als Bereicherung", betont Frank Jansen, Geschäftsführer des KTK. Die ausreichende Eignung und Qualifizierung könnte durch eine dualorientierte Ausbildung mit starkem Praxisbezug erlangt werden. Notwendig ist eine flächendeckende Einführung dieser Ausbildungsgänge. Bis Sommer 2013 werden aber dennoch nicht ausreichend qualifizierte Fachkräfte zu Verfügung stehen. Parallel zur Ausbildung setzen der DCV und KTK deshalb darauf, dass Teilzeitkräfte aufstocken, befristete Verträge überdacht werden, das Potential von Wiedereinsteigerinnen genutzt wird und für den Erzieherinnenberuf stärker als bisher geworben wird. Durch den Ausbau der Betreuungsplätze werden im Jahr 2013 rund 20.000 Fachkräfte fehlen.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 06.06.2012
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