AWO fordert Konzept gegen Altersarmut

03.09.2012 | Sozialpolitik | Nachrichten

„Wir wollen die beitragsfinanzierte Rente als stabile Haupteinkommensquelle im Alter erhalten und, dass die Menschen sich auf sie verlassen können“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts der verheerenden Rentenprognosen des Bundesarbeitsministeriums. Die Zuschussrente, die nur erhält, wer u.a. zusätzlich privat vorsorgt, ist für Stadler keine Lösung: „Eine stärkere private Vorsorge gerade von denjenigen zu fordern, die jetzt schon wenig verdienen und damit wenig zum Leben haben, zeigt absolute Naivität. Die Bundesregierung hat nach wie vor kein Konzept gegen Altersarmut.“ Stadler fordert angesichts der drohenden Altersarmut vieler zukünftiger Rentner verstärkt den Wert eines so genannten Rentenpunktes zu diskutieren und darüber nachzudenken, ob der demografischen Entwicklung nur mit einer so starken Absenkung des Rentenniveaus begegnet werden könne. Zudem sei es falsch gewesen, jetzt die Rentenbeiträge zu senken, es wäre besser gewesen, schon heute über eine Erhöhung zu diskutieren. „Die Menschen sind durchaus bereit,  mehr zu zahlen, wenn sie dafür eine sichere und höhere Rente bekommen“, ist Stadler überzeugt.  „Der Gesetzgeber muss jetzt gegensteuern. Sonst werden wir uns an das Bild alter und kranker Menschen gewöhnen müssen, die Flaschen sammeln und noch im hohen Alter gezwungen sind, prekäre Arbeit zu verrichten,“ mahnt der AWO Bundesvorsitzende und ergänzt: „Die AWO beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Altersarmut. Es wäre wünschenswert, dass sich die Bundesregierung offener gegenüber den Vorschlägen der Wohlfahrtsverbände zeigt.“ Der AWO Bundesverband veranstaltet gemeinsam mit dem Bremer Zentrum für Sozialpolitik am 24. Oktober in Berlin eine Tagung zum Thema Altersarmut. Informationen zur Veranstaltung als PDF zum Download

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 03.09.2012
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