AWO fordert Überschüsse zu investieren

28.08.2012 | Sozialpolitik | Nachrichten

Die Überschüsse täuschen darüber hinweg, dass Geld an allen Ecken und Enden fehlt“, erklärte der Vorsitzende des AWO Bundesverbandes Wolfgang Stadler anlässlich der am 23.08.2012 vom Statischen Bundesamt bekannt gegebenen Finanzierungsüberschüsse der Sozialversicherung in Höhe von rund 8,3 Mrd. Euro. „Sowohl Beitragssenkungen als auch Rückzahlungen wären reine Wahlgeschenke und damit falsch“, betont Stadler. Zudem nützen die geplanten Beitragssenkungen nur Unternehmen und denjenigen, die besonders gut verdienen. Angesichts einer drohenden Altersarmut vieler zukünftiger Rentner müsste man eher über Beitragserhöhungen diskutieren und zudem verstärkt darüber nachdenken, wie man die Überschüsse in präventive Projekte gegen Altersarmut investieren kann. „Dass in der Rentenversicherung Beiträge gesenkt werden sollen, während zum Beispiel Menschen, die eine Erwerbsminderungsrente beziehen, unter der Armutsgrenze landen, ist nicht zu verstehen“, kritisiert Stadler. Ähnliches gelte mit Blick auf die Arbeitslosenversicherung. „Statt immer nur auf niedrige Ausgaben zu schauen, sollten die Weiterbildungsangebote auch für Berufstätige erhöht werden“, fordert der AWO Bundesvorsitzende besonders mit Blick auf die Rente mit 67. „Wir benötigen eine sinnvolle Debatte, denn derzeit werden soziale Investitionen nur als Kostenfaktor betrachtet“, bemängelt Stadler.  Dabei seien Investitionen im sozialen Bereich eine Kostenersparnis in der Zukunft.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 23.08.2012
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