AWO: Nur kostenfreie Kita bringt Chancengleichheit

„Alle Kinder müssen einen kostenfreien Zugang zu Bildungseinrichtungen haben“, fordert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts der neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Ausgaben für Kitas in freier Trägerschaft. Diese zeigen unter anderem, dass besonders arme Kommunen, in denen viele sozial schwache Familien leben, aus ihrer Not heraus hohe Kitabeiträge erheben. „Diese Entwicklung ist besorgniserregend, da die AWO Langzeitstudie zu den Folgen von Kinderarmut* zeigt, dass besonders Kinder aus armen Familien von einer Förderung und Betreuung in einem Kindergarten profitieren“, betont Stadler. Aus dem Bericht des Statistischen Bundeamtes geht zudem hervor, dass die Lasten der Kita-Finanzierung am stärksten von Kommunen, Eltern und freien Trägern geschultert werden müssen. „Bildungspolitisch betrachtet, ist das fatal“, urteilt Stadler. Der Bund übernehme demnach nur durchschnittlich 5 Prozent der laufenden Kosten. Kosten und Nutzen seien ungleichmäßig verteilt. Einerseits profitierten insbesondere Bund und Sozialversicherungsträger überproportional von einer besseren Betreuungsinfrastruktur, andererseits lägen die Kosten hierfür im Wesentlichen bei Eltern und Kommunen. „Die AWO fordert eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes am Betreuungsausbau, denn die institutionelle Kindertagesbetreuung leistet den wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Bildungsgerechtigkeit“, erklärt Stadler, der deshalb fordert,  die für das Betreuungsgeld geplanten Haushaltsmittel komplett in den Ausbau der Kindertagesbetreuung zu investieren. * Langzeitstudie der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) „Von alleine wächst sich nichts aus ...“ Lebenslagen von (armen) Kindern und Jugendlichen und gesellschaftliches Handeln bis zum Ende der Sekundarstufe I*.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 05.10.2012
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