"Bestehende Unterstützung für Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf kann derzeit nur vereinzelt weitergeführt werden!"

Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit gibt aktuelle Hinweise an die Träger und appelliert an die politisch Verantwortlichen

Berlin - Die von der Bundesregierung angekündigte flächendeckende Einführung der Berufseinstiegsbegleitung ist derzeit in weite Ferne gerückt. Nach Informationen des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit kann die bestehende Unterstützung für Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf in den meisten Ländern aktuell nicht weitergeführt werden! Die Verlässlichkeit dieser Unterstützung ist damit in Frage gestellt: Funktionierende, über Jahre mühsam aufgebaute Netzwerke mit Schulen, Eltern, Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und Betrieben wären damit hinfällig, qualifiziertes Personal müsste wieder entlassen werden. Schüler/-innen der kommenden Vorabgangsklassen können zum neuen Schuljahr im Sommer nicht damit rechnen, im Bedarfsfall von einem/r Berufseinstiegsbegleiter/-in betreut zu werden. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit appelliert in einem Schreiben an Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen sowie die Länder, sofort und intensiv nach einer Lösung zu suchen, um die Kontinuität der Berufseinstiegsbegleitung doch noch sicher zu stellen. Auch die Bundestagsabgeordneten der Ausschüsse für Arbeit und Soziales, Jugend sowie Bildung werden in einem Schreiben zur aktiven Unterstützung der Berufseinstiegsbegleitung aufgefordert. Die Berufseinstiegsbegleitung ist ein anerkanntes, äußerst erfolgreiches Modell der Begleitung von Jugendlichen – bereits in der Schule beginnend und in die Ausbildung hinein unterstützend. Mit der zum 1. April 2012 wirksam werdenden Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente soll das Modell auf Dauer einen festen Platz in der Arbeitsförderung (SGB III) bekommen. Ab Sommer 2012 kann diese Begleitung allerdings nur umgesetzt werden, wenn neben der Bundesagentur für Arbeit andere Institutionen mindestens 50 % der Finanzierung sichern – hier sollen vor allem die Bundesländer stärker beteiligt werden. Weitere Signale und konkrete Hinweise, wie es nun weiter gehen soll, fehlen. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit empfiehlt ebenfalls den Trägern und betroffenen Schulen, sich an die Politik zu wenden, damit eine Unterbrechung der Berufseinstiegsbegleitung verhindert werden kann. Hier steht das Schreiben an die Träger für Sie zum Download bereit:
Schreiben an die Träger (PDF-Datei, 454 kb)

Quelle: Aktueller Hinweis des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit vom 22.02.2012
http://www.jugendsozialarbeit.de/berufseinstiegsbegleitung