Betreuungsgeld soll Kinder zweiter Klasse schaffen

„Es drängt sich der Verdacht auf, dass Kinder aus Hartz-IV-Familien dieser Gesellschaft weniger Wert sind. Erst wird Hartz-IV-Empfängern das Elterngeld gestrichen und nun sollen sie auch vom Betreuungsgeld ausgeschlossen werden“, kritisiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler den „Vorschlag des Tages“ zum Thema Betreuungsgeld. Mit ihrem Aktionismus und ihren täglich neuen Vorschlägen zum Betreuungsgeld zeige die Bundesregierung ihre ganze Hilflosigkeit. „Egal, was die Bundesregierung noch verspricht und vorschlägt, es macht das Betreuungsgeld weder richtiger noch sinnvoller“, betont Stadler. Klar werde nur, dass das Betreuungsgeld Folgekosten mit sich bringe, die die gesamte Gesellschaft tragen müsste. „Hier wird sich auf Kosten der Bürger der Koalitionsfrieden erkauft“, empört sich Stadler. „Wir wissen ja seit langem, dass das Betreuungsgeld Fehlanreize schafft und dazu führt, dass gerade die Familien ihre Kinder aus der Kita nehmen bzw. sie gar nicht erst hinschicken, die von einem Kita-Platz besonders profitieren, aber das lässt sich aus Sicht der AWO nicht dadurch lösen, dass man das Betreuungsgeld nur noch Familien mit besserem Einkommen gewährt“, erklärt Stadler. Die Lösung sieht Stadler darin, das gesamte Vorhaben zu kippen. „Alle verfügbaren Mittel und Ressourcen sollten in den Ausbau der Kitas gesteckt werden. Dann kommt das Geld auch da an, wo es hingehört“, betont Stadler.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 25.04.2012
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