Bürgerstiftungen sind trotz Finanzkrise verlässlicher Partner für Stifter, Spender und gemeinnützige Projekte
Aktive Bürgerschaft legt "Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2012" vor
Seit gut 15 Jahren gibt es Bürgerstiftungen in Deutschland. Ihre Entwicklung ist eine Erfolgsgeschichte. Dies zeigt der „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2012“, den die Aktive Bürgerschaft im siebten Jahr in Folge zum Tag der Bürgerstiftungen am 1. Oktober vorlegt. 326 Bürgerstiftungen engagieren sich für Bildung, Kultur, Soziales und weitere gemeinnützige Anliegen in ihrer Stadt oder Region. Sie genießen zunehmend das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und anderer Institutionen, die sich mit Zustiftungen, Spenden oder einer eigenen Stiftung beteiligen. Auch in den Jahren der Finanzkrise sind die Stiftungen von Bürgern für Bürger ein verlässlicher Partner für bürgerschaftliches Engagement vor Ort.
Das Stiftungsvermögen wächst weiter im zweistelligen Millionenbereich
Mehr als 20,4 Millionen Euro vertrauten Stifter den Bürgerstiftungen im Jahr 2011 an Zustiftungen an. Das Stiftungsvermögen wuchs auf 208,2 Millionen Euro.
Bürgerstiftungen schütten mehr denn je für gemeinnützige Zwecke aus
Insgesamt 12,3 Millionen Euro haben sie im Jahr 2011 in das lokale Gemeinwohl investiert. Nahezu 56 Millionen Euro haben Bürgerstiftungen seit 2005 für Bildung, Soziales, Kultur und andere Zwecke ausgeschüttet.
Bürger spenden so viel wie noch nie an Bürgerstiftungen
Mehr als 9,6 Millionen Euro haben Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und andere Institutionen 2011 an die Bürgerstiftungen gespendet. Das ist die höchste Summe an Spendeneinnahmen innerhalb eines Jahres, die Bürgerstiftungen je verzeichnet haben.
Stifter wählen verstärkt Bürgerstiftungen als Partner für ihre eigene Stiftung
Der Trend, dass Stifter ihre eigene Stiftung als Fonds oder Treuhandstiftung der Bürgerstiftung anvertrauen, hält an. 35 Prozent des gesamten Stiftungskapitals der Bürgerstiftungen im Jahr 2011 lag in zweckgebundenen Fonds oder Treuhandstiftungen. Das entspricht 72,9 Millionen Euro.
Erfolg der Bürgerstiftungen führt auch zu Imitationen
In Deutschland gibt es 689 Stiftungen, die sich selbst namentlich als Bürgerstiftungen bezeichnen. 326 dieser Stiftungen erfüllen die „Zehn Merkmale einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, 363 nicht. Letztere sind Stiftungen für die Bürger, aber keine Stiftungen von Bürgern für Bürger. Sie können nicht nachhaltig das Engagement der Bürger stärken.
Methodik: Der „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2012“ basiert auf einer Vollerhebung aller Bürgerstiftungen, die den „Zehn Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.06.2012 gegründet wurden. Stichtag für die Finanzdaten war der 31.12.2011. Der Länderspiegel enthält zudem den Bürgerstiftungs-Benchmark, der Vermögenswachstum, Spendeneinnahmen und Projektförderung der Bürgerstiftungen auswertet. Sonderumfragen informieren über ehrenamtlich Engagierte, Förderschwerpunkte und Mittelherkunft der Bürgerstiftungen.
Transparenz: Bürgerstiftungen, deren Satzung den „Zehn Merkmalen einer Bürgerstiftung“ entspricht, veröffentlichen ihre Kontaktadressen und Finanzdaten im Bürgerstiftungsfinder der Aktiven Bürgerschaft. Sie übernehmen eine Vorreiterrolle unter den gemeinnützigen Organisationen und im Stiftungsbereich.
Quelle: Pressemitteilung des Aktive Bürgerschaft e.V. vom 26.09.2012