Caritas fordert verstärkte Armutsprävention
„Es ist nicht zu akzeptieren, dass die Zahl dauerhaft in Armut lebender Personen in Deutschland so hoch ist“, kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich des aktuellen Entwurfs des vierten Armuts- und Reichtumsberichts. Laut Bericht hat sich die Zahl der Menschen, die dauerhaft in Armut leben bzw. von Armut bedroht sind, seit 1999 mehr als verdoppelt und liegt bei 7,9 Prozent. Als dauerhaft arm gilt, wer auch schon in den vergangenen zwei Jahren unterhalb der Armutsrisikoschwelle lag, die in Deutschland bei 966 Euro liegt.Ein Armutszeugnis sei auch der sehr hohe Anteil von Jugendlichen ohne Schul- und Berufsabschluss. Damit werde die Vererbung von Armut verfestigt. „Es muss endlich gelingen, die Bildungschancen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen schon frühzeitig zu verbessern. Dringend notwendig ist der Ausbau früher Hilfen, qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsangebote und ein Schulsystem, in dem die Kinder von Anfang an individuell gefördert werden“, fordert Neher. „Nur wenn wir in Bildung investieren, kann die Vererbung von Armut durchbrochen werden. Hier sind alle gefordert.“
Eine wirkliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sei zudem nur mit ausreichenden finanziellen Mitteln möglich. „Der Regelsatz der Grundsicherung ist eindeutig zu knapp bemessen. Er lässt den betroffenen Menschen kaum einen Spielraum im Alltag“, so Neher.
Die Stellungnahme des DCV zum vierten Armuts- und Reichtumsbericht finden Sie hier.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 28.11.2012