Demografischer Wandel - Auswirkungen auf die Bauwirtschaft durch steigenden Bedarf an stationären und ambulanten Altenpflegeplätzen

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) schreibt Dienstleistungsauftrag aus

Kurzbeschreibung:
Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche der Menschen und wird die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten erheblich beeinflussen. Eine wesentliche Folge des demografischen Wandels wird die Alterung der Bevölkerung sein, die zu einem steigenden Bedarf an Pflegeleistungen führen wird. Waren im Jahr 2010 noch rund 2,4 Mio. Menschen auf Pflege angewiesen, könnte die Zahl bis 2020 auf rund
2,9 Mio. und bis 2030 auf rund 3,4 Mio. Menschen ansteigen. Mit dem Anstieg der Anzahl der Pflegebedürftigen ist auch ein Anstieg der bereitzustellenden Pflegeplätze verbunden. Hierzu gibt es in der Literatur eine Vielzahl von Untersuchungen und Kostenschätzungen. Nach einer neueren Publikation soll das benötigte Investitionsvolumen in den nächsten 10 Jahren rund 34 Mrd. Euro betragen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll
  1. ein Überblick über den Bestand an Pflegeeinrichtungen und -plätzen, sowie eine Darstellung der derzeitigen Finanzierungsmodelle für Pflegeeinrichtungen gegeben werden.

  2. eine Übersicht der in Forschung und Literatur aufgezeigten Investitionsprognosen zur Sicherstellung des Pflegeplatzbedarfs bis zum Jahr 2030 erstellt werden. Im Anschluss soll der voraussichtliche Investitionsbedarf schlüssig dargelegt werden.

  3. der Frage nachgegangen werden, wie hoch die Investitionen für die bauliche Anpassung des häuslichen Wohnungsbestandes (Umbau und Sanierung), des Pflegeheimbestandes und für den Neubau und Sanierung von Pflegeheimen/-einrichtungen voraussichtlich sein werden. Darüber hinaus soll untersucht werden, welche Auswirkungen der ermittelte Investitionsbedarf für die deutsche Bauwirtschaft voraussichtlich haben wird. Auch sollte der Frage nachgegangen werden, mit welchem Investitionsaufwand derzeit leerstehende ehemalige Krankenhäuser, Fachkliniken etc. in Pflegeheime umgewandelt werden können.

  4. in einem weiteren Schritt soll untersucht werden, ob die bestehenden Instrumente (Finanzierungs- und Förderungsmodelle) ausreichend sind, um den Pflegeplatzbedarf auch in Zukunft sicherstellen zu können.

Zielsetzung des Vorhabens ist es, einerseits die bestehenden Ansätze zur Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl von (stationären und ambulanten) Pflegeplätzen aufzuzeigen und andererseits weitere Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Vor Abschluss des Vorhabens sollen die Ergebnisse in einem Workshop - unter Beteiligung der Sozialpartner, aller relevanten Gruppen der Pflege- und Bauwirtschaft, Vertretern aus der Wissenschaft und Vertretern der betroffenen Bundesministerien - diskutiert werden. Die im Workshop gewonnenen Erkenntnisse sollen Bestandteil des Abschlussberichts sein. Frist zur Abgabe der Teilnahmeanträge: 19.01.2012, 16:30 Uhr Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bmwi.de

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)