Der Gesellschaft ist die Pflege mehr wert - Eine Neuausrichtung der Pflege sieht anders aus
BPA zum Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG)
Das heute (28.03.2012) in das Kabinett eingebrachte Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) bleibt hinter den Erwartungen zurück: „Zwar hat das PNG richtige Ansätze, aber es gibt deutlichen Korrekturbedarf“, sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), der bundesweit über 7.000 private Pflegeeinrichtungen vertritt. Bernd Meurer stellt allen Forderungen voran: „Mit 0,1 Prozent Beitragserhöhung ist der ‚große Wurf‘ nicht zu machen. Die Zeit ist reif, um zu beantworten, was uns die Pflege wert ist. Die Gesellschaft fühlt den Wert der Pflege täglich, denn fast jeder ist inzwischen direkt oder indirekt betroffen – und es werden immer mehr. Nur die Politik hinkt hinterher. Die Verantwortlichen müssen die Pflege endlich ins Zentrum ihrer Entscheidungen rücken. Das muss sich so schnell wie möglich in angemessenen Rahmenbedingungen widerspiegeln. Die Pflege ist der soziale Kitt unserer Gesellschaft“, so Bernd Meurer weiter. Das PNG genügt so nicht. Der bpa sieht u. a. auch dringenden Verbesserungsbedarf bei der Entlohnung: „Wertigkeit für die Pflege heißt auch angemessene Entlohnung für alle Pflegekräfte, und auf tariflichen Regelungen aufbauende Kalkulationen der Pflegesätze müssen auch von den Sozialhilfeträgern als wirtschaftlich und sparsam anerkannt werden. Wir brauchen dieses Signal für die Beschäftigten und für die Betriebe“, sagt der Präsident des bpa. Der bpa begrüßt ausdrücklich die verbesserten Leistungen für Menschen mit dementiellen Erkrankungen, ebenso die Klarstellungen bei der Tagespflege, die eine bessere Umsetzung in der Praxis erleichtern. Allerdings sei es nicht hinzunehmen, dass die stationär betreuten Pflegebedürftigen und Pflegebedürftigen der Pflegestufe III außen vor blieben und keinerlei konkrete Verbesserungen für die Situation der Pflegekräfte im Gesetzentwurf enthalten sind. Der bpa fordert Minister Bahr dringend dazu auf, umfänglich nachzubessern und die kritisch-konstruktiven Stimmen von Pflegeexperten und Fachverbänden ernst zu nehmen. Versorgungssicherheit und Qualität in der Pflege können wir nur mit den richtigen Rahmenbedingungen garantieren – dazu brauchen wir die richtigen politischen Entscheidungen.Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) vom 28.03.2012