DRK-Präsident Seiters: „Pflege braucht eine starke Lobby“

Das Deutsche Rote Kreuz ist dem „Bündnis für gute Pflege“ beigetreten. Dieser Zusammenschluss der großen Wohlfahrts- und Sozialverbände will Missstände in der Pflege nicht länger hinnehmen und gemeinsam für bessere Perspektiven eintreten.

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters sagt: „Engpässe in der Pflege sind längst Realität – und sie werden schlimmer, wenn wir nichts tun. Die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen sich dringend verbessern. Wir brauchen mehr Nachwuchs in der Pflege – insbesondere auch mehr Männer. Und pflegende Angehörige brauchen viel bessere Entlastungsstrukturen und Angebote zur Vereinbarung von Beruf und Pflege. Um hier voran zu kommen, braucht die Pflege eine starke Lobby.“ Nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes müssen bis 2050 rund 800.000 Pflegende zusätzlich eingestellt werden, um dem Bedarf gerecht zu werden. Schon heute gibt es in der Pflege einen erheblichen Fachkräftemangel. Rund 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Angehörige kommen dabei schnell an die Belastungsgrenze. Deshalb müssen die Bedingungen auch für pflegende Angehörige verbessert werden. Im „Bündnis für gute Pflege“ engagieren sich Sozial- und Wohlfahrts-verbände, Berufsverbände, Gewerkschaften, Selbsthilfeorganisationen sowie Verbrauchervertretungen für bessere Leistungen, mehr Unterstützung für Angehörige, bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen und eine gerechte Finanzierung. Mit dem Deutschen Roten Kreuz sind auch Caritas und Diakonie dem Bündnis beigetreten. Weitere Infos unter www.buendnis-fuer-gute-pflege.de. Das Deutsche Rote Kreuz betreibt 56 Krankenhäuser – davon 29 in Trägerschaft des Verbands der Schwesternschaften, 29 Pflegeschulen der Schwesternschaften sowie 500 Altenheime mit rund 32.000 Plätzen, 500 ambulante Pflegedienste und fast ebenso viele Hausnotrufdienste. Für pflegende Angehörige bietet es entlastende ehrenamtliche Dienste und Kursprogramme an. Weitere Infos unter www.drk.de/angebote/senioren.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Roten Kreuzes e.V. vom 12.07.2012
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