DRK will Krippenplätze ausbauen / Engpass bei Fachkräften
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will sein Angebot an Kita-Plätzen weiter ausbauen. Das kündigt das DRK zum Kita-Bericht der Bundesfamilienministerin vom 30.05.2012 an. Außerdem weist das Rote Kreuz auf einen drohenden Engpass bei den Erzieherinnen und Erziehern hin. In einigen Regionen sei dies ein großes Problem. DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters sagt: „Viele unserer Kitas müssen aus Platzmangel Eltern abweisen. Wir rechnen damit, dass der Nachfragedruck in nächster Zeit noch stärker wird. Für die Familien bedeutet das oft konkret, dass ein Elternteil eine zugesagte Stelle nicht antreten kann. Das macht uns Sorgen. Deshalb appellieren wir dringend an Bund, Länder und Kommunen, an den Ausbauzielen festzuhalten.“ Das Deutsche Rote Kreuz selbst hat von 2007 bis 2011 die Zahl seiner Kita-Plätze insgesamt bereits um 13 Prozent erhöht. Das DRK betreibt bundesweit aktuell rund 1.300 Kindertagesstätten mit mehr als 93.000 Plätzen. Dieses Angebot will das Rote Kreuz jetzt weiter ausbauen. Das DRK weist darauf hin, dass viele Bauvorhaben mit dem Hinweis auf klamme kommunale Kassen verschoben werden. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern ziehen sich Kommunen auf die gesetzliche Zielsetzung von 35 Prozent Betreuungsquote zurück, obwohl der tatsächliche Bedarf teilweise bei bis zu 60 Prozent liegt. Häufig bleiben Aus- oder Neubaupläne auch an bürokratischen Hindernissen hängen. Enge bauliche Auflagen des Gesetzgebers, des Versicherers oder der Kommune können zu großen Verzögerungen oder auch zum Scheitern eines Ausbauprojekts führen. So erhalten Kitas teilweise keine Baugenehmigungen, weil minimale Lärmstörungen aus dem Umfeld zu erwarten sind. Zahlreiche DRK-Einrichtungen berichten außerdem bereits von Schwierigkeiten, qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher zu finden. Dies gilt besonders für Großstädte wie zum Beispiel München. „Dem jetzigen Ausbau müssen weitere Schritte folgen. Wir brauchen einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung schon ab dem Alter von einem Jahr“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. Das DRK hat kürzlich in einer Studie gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium und dem Institut der deutschen Wirtschaft nachgewiesen, dass frühe Ganztagsbetreuung gut für Kinder und Eltern ist - und sich obendrein für die öffentliche Hand rechnet.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Roten Kreuzes e.V. vom 30.05.2012
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