Internationaler Aktionstag zur Förderung der psychischen Gesundheit am 10. Oktober

11.10.2012 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Welttag der Seelischen Gesundheit feiert 20-jähriges Bestehen

Von Rostock bis Konstanz, von Saarbrücken bis Berlin: In Deutschland finden anlässlich des 20. Welttags der Seelischen Gesundheit Themenwochen und Aktionstage zur Aufklärung über psychische Erkrankungen in 35 Städten, Landkreisen und Bundesländern statt.  Die Internetplattform des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit www.aktionswoche.seelischegesundheit.net  bietet eine Übersicht und Grafiken über die Aktivitäten rund um den 10. Oktober. Die World Federation for Mental Health rief 1992 den internationalen Tag der Seelischen Gesundheit ins Leben. Zu seinem Jubiläum im Oktober finden weltweit Veranstaltungen statt, die die seelische Gesundheit in den Fokus rücken. Die Präsidentin der World Federation for Mental Health, Deborah Wan, erklärt im Interview: „Die letzten 20 Jahre zeigen, dass es wesentliche Veränderungen im Bereich der psychischen Gesundheit auf globaler und lokaler Ebene gegeben hat. Momentan ist die seelische Gesundheit weltweit ein prominentes Thema, da die WHO jüngst auf ihrer Vollversammlung einen Aktionsplan dazu beschlossen hat. Natürlich gibt es einige Länder, die bereits Programme umsetzen, während andere aufgrund von Ressourcenknappheit noch am Anfang dieser Entwicklung stehen.“ Das Motto des diesjährigen Welttags lautet: „Depression: eine globale Krise“. In Heidelberg findet hierzu beispielsweise eine Podiumsdiskussion zum Thema „Depression – Burnout“ statt. Andere Städte oder Regionen schließen sich dem Motto der vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit organisierten Berliner Aktionswoche 2012 an, das die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt rückt. Andere starten wiederum mit eigenen Themen, wie Bremen mit „Anders leben – Krisen sind Wegweiser“ oder das Saarland mit „Im Gleichgewicht?!“. Ein Sprung zurück in die Vergangenheit zeigt, wie erfolgreich der Welttag der Seelischen Gesundheit von der ersten Minute an war: Eine zweistündige Fernsehsendung wurde in 127 Länder übertragen, um auf psychische Erkrankungen aufmerksam zu machen und eine Gleichstellung mit körperlichen Erkran-kungen in den Gesundheitssystemen zu fordern. Die World Federation for Mental Health erhielt später Briefe aus 40 Ländern, die einen Aktionstag organisiert hatten. Darunter waren auch Länder, bei denen die seelische Gesundheit weit unten auf der politischen Agenda stand.  Auch wenn sich in den letzten 20 Jahren im Bereich Seelische Gesundheit und zum Thema Depression viel getan hat, so bedarf es weiterhin des Welttags der Seelischen Gesundheit, um für Verständnis für psychisch erkrankte Menschen zu werben und Vorurteile abzubauen. „Betroffene leiden unter gesell-schaftlicher Ausgrenzung und Benachteiligung so sehr, dass dadurch sogar ihr Gesundungsprozess beeinträchtigt werden kann“, erläutert Professor Wolfgang Gaebel, Psychiater und Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit. Stigmatisierungen werden von Betroffenen oft wie eine zweite Krankheit erlebt.  Mit dem Ziel der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen wurde 2006 das Aktionsbündnis Seeli-sche Gesundheit von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) gemeinsam mit dem deutschen Verein Open the doors als Partner des gleichnamigen internationalen Antistigma-Programms initiiert. Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit ist eine bundesweite Initiative unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Gesundheit, Daniel Bahr. Zu den über 70 Mitgliedsorganisationen zählen die Selbsthilfeverbände der Betroffenen und Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Verbände aus den Bereichen Psychiatrie, Gesundheitsförderung und Politik.

Quelle: Pressemitteilung des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit vom 08.10.2012
www.seelischegesundheit.net