Je älter je frömmer? – Studienergebnisse zur Religiosität 66 plus

13.04.2012 | Altenhilfe | Nachrichten

Bei der Generation 66 plus gibt es weder „den Glauben“ oder „die kirchliche Haltung“. Diese Generation ist so vielschichtig wie ihr Glaube und die Erwartungen an die Kirche. Menschen im Alter sind nicht von vornherein „fromm“ oder kirchlich. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie „Empirische Beobachtung zur Religiosität 66 plus in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern (ELKB)“ des Instituts für Gerontologie und Ethik der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Darin wird untersucht, wie sich die Generation 66 plus hinsichtlich ihrer Glaubenshaltung und ihrem Engagement für die Kirche auszeichnet. Die Ergebnisse werfen Fragen im Hinblick auf die kirchlichen Angebote für diese Personengruppe auf. Sie stellen manches Predigtbeispiel und manche Fürbitte – „für die Alten in unserer Gemeinde“ – in Frage und fordern vielfältige Angebote im kirchlichen Raum für diese Generation. Vielmehr zeigt sich eine multiple Persönlichkeit, vielgestaltig in den Interessen, dem Glauben und den Erwartungen an die Kirche. Unabhängigkeit, Individualität und Selbstbestimmung genießen hohe Beliebtheit. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Symposium „Mit dem Alter kommt der Psalter. Zur Religiosität 66 plus“ am 5. und 6. März 2012 in Nürnberg vorgestellt. Für die Studie wurden zunächst an öffentlichen Orten Menschen der entsprechenden Altersgruppe nach ihren Glaubensvorstellungen und ihrer Haltung zur Kirche befragt. In einem zweiten Schritt wurden bayernweit knapp 40 Vertreterinnen und Vertreter des evangelischen Lebens (unter anderem Pfarrerinnen, Pfarrer, Synodale, Mitarbeitende und Leitende in kirchlichen Diensten und Werken) nach ihrer Einschätzung der Denkweise und Lebensgestaltung dieser Generation befragt. Die meisten von ihnen sprechen im Blick auf diese Generation ohne ihr selbst zuzugehören. Die dritte Runde der Generierung empirischer Daten wurde durch eine Befragung über den jeweiligen Gemeindebrief in drei evangelischen Kirchengemeinden in Bayern durchgeführt. Die Gemeindeglieder wurden ebenfalls nach ihrer Einschätzung der Menschen dieser Generation befragt. Hinweis:
Die Studienergebnisse werden demnächst in der Zeitschrift für Gerontologie und Ethik veröffentlicht.

Über die Evangelische Hochschule Nürnberg

Die Evangelische Hochschule Nürnberg ist ein überregional anerkannte Hochschule für sozialpädagogische, gesundheitlich-pflegeorientierte und religionspädagogische Berufe in Gesellschaft, Diakonie und Kirche. Sie orientiert sich an einem Bildungsbegriff für den das christliche Menschenbild eine zentrale Grundlage darstellt. Neben der wissenschaftlichen Fundierung von Lehre, Forschung, Fort- und Weiterbildung werden deshalb zusätzliche Themen spiritueller, persönlichkeitsbildender und allgemeinbildender Art angeboten. Studierende werden ergänzend zur beruflichen und wissenschaftlichen Qualifikation zu einer kritischen Reflexion der eigenen Person und ethischer Fragen in Beruf und Gesellschaft angeregt. Die überschaubare Größe mit rund 1.200 Studierenden und kleine Lerngruppen ermöglichen ein persönliches Miteinander von Lehrenden und Studierenden. Als staatlich anerkannte Hochschule der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern kooperiert sie mit angesehenen Einrichtungen der Praxis und anderen Hochschulen im In- und Ausland.

Quelle: Pressemitteilung der Evangelischen Hochschule Nürnberg vom 07.03.2012
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