Jedes Kind muss der Gesellschaft gleich viel wert sein

Evangelischer Wohlfahrtsverband fordert gleichmäßige soziale Mindestsicherung für Kinder und Jugendliche

Berlin (Diakonie) Die Familienförderung in Deutschland trägt nach Ansicht der Diakonie nicht zur Armutsbekämpfung bei. „Nach den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit lebt jedes siebte Kind in ärmlichen Verhältnissen. Noch prekärer ist die Situation von Alleinerziehenden. Dort lebten 40 Prozent der Kinder von Hartz-IV. Das ist ein unerträglicher Zustand in einem reichen Land wie Deutschland“, kritisiert Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand der Diakonie Deutschland anlässlich des Weltkindertages. Kritisch sieht die Diakonie, dass der Familienlastenausgleich Eltern mit höheren Einkommen mit bis zu 304 Euro monatlich stärker entlaste als Eltern mit mittleren oder geringen Einkommen, die lediglich vom Kindergeld profitierten. Bei Kindern im Grundsicherungsbezug sei die Förderung am niedrigsten und liegt bei 219 bis 287 Euro. „Die stärkste Förderung erfahren Paare ohne Kinder mit nur einem Erwerbseinkommen durch das Ehegattensplitting. Hier muss sich dringend etwas ändern. Daher fordern wir eine soziale Mindestsicherung für Kinder und Jugendliche. Jedes Kind muss der Gesellschaft gleich viel wert sein“, betont Loheide.

Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. vom 20.09.2012
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