Jugendarmut: Rettungsschirm Erziehungshilfe?
LWL geht mit Themenheft dem Zusammenhang von Jugendarmut und erzieherischen Hilfen nach.
Westfalen (lwl). Die Angst vor der "Altersarmut" war der Auftakt für die aktuell laufende Rentendebatte. Momentan ist die Armut von alten Menschen noch ein Randphänomen. Anders ist die Situation bei der Armut von jungen Menschen: Im Schnitt bezieht jedes siebte Kind "Hartz-IV", darauf weist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hin. "Fast zwei Drittel der Kinder, Jugendlichen und Familien, die in NRW Erziehungshilfen in Anspruch nehmen, sind gleichzeitig auf finanzielle Hilfen angewiesen. Diese verblüffende Zahl fordert zum Handeln auf, denn daran zeigt sich einmal mehr: Armut zieht viele andere Probleme nach sich", stellt LWL-Jugenddezernent Hans Meyer fest. So gehe sie oft mit geringeren Bildungschancen, einem schlechteren Gesundheitszustand und begrenzten Chancen auf soziale und kulturelle Teilhabe von Eltern, Kindern und Jugendlichen einher. Weitere Folgen seien soziale Ausgrenzungs-prozesse und damit häufig verbunden riskante Lebenslagen, die sich oft sehr belastend auf die Erziehungsmöglichkeiten und -fähigkeiten von Eltern auswirken, so Meyer weiter. "Um Armut wirksam zu bekämpfen, müssen wir früh ansetzen und alle Kräfte bündeln", fordert Meyer. Er setze auf eine präventive Sozialpolitik, die unter anderem eine gut zugängliche Infrastruktur für Familien - egal ob reich oder arm - gewährleistet und die die Schutzfaktoren der Kinder durch Teilhabe und Förderangebote in Regeleinrichtungen stärkt. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Jugendhilfe-aktuell" des LWL-Landesjugendamtes Westfalen beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema "Jugendarmut", vor allem aus der Perspektive der erzieherischen Hilfen. Freier Download des Heftes als pdf-Datei unter:http://www.jugendhilfe-aktuell.de.
Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 101 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vom 18.09.2012
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