„Keine Schule ohne Schulsozialarbeit!“
Kooperationsverbund zum ersten Bundeskongress Schulsozialarbeit: sichere Arbeitsverhältnisse schaffen
Hannover – „Schulsozialarbeit gehört an jede Schule!“ Das haben mehr als 400 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter zum Auftakt ihres ersten Bundeskongresses „Stark für Bildung und soziale Gerechtigkeit“ in Hannover von der Politik gefordert. Kinder und Jugendliche brauchten für ihre umfassende Bildung mehr als Unterricht. Sie benötigten vielfältige Anregungen, Freiräume für eigene Interessen und Beratung in Konfliktsituationen. Schulsozialarbeit biete interessante Projekte und Hilfen beim Lernen. Die Schulsozialarbeiter verlangten volle, unbefristete Stellen und eine Bezahlung nach Tarif. Sie machten deutlich, dass ihre Arbeitsbedingungen häufig schlecht und Schulsozialarbeit finanziell nicht ausreichend abgesichert sei. Vielfach seien die Stellen zeitlich befristet und nicht nach Tarif eingruppiert. Schulsozialarbeit, die systematisch an allen Schulen etabliert ist und für die Schülerinnen und Schüler vertrauensvolle Beziehungen aufbaut, brauche selbst Verlässlichkeit, begründeten die Schulsozialarbeiter ihren Vorstoß. Aus Mitteln des Bildungs-und Teilhabepakets wurden in den vergangenen Monaten laut Schätzungen der Trägerverbände rund 2.000 neue Stellen geschaffen. Diese müssten jetzt dauerhaft abgesichert und weitere geschaffen werden. Die Jugend- und Kultusminister der Länder, mahnten die Tagungsteilnehmer, sollten sich auf ein Förderprogramm verständigen, mit dem in den nächsten fünf Jahren das Angebot der Jugendhilfe ausgebaut und Schulsozialarbeit an allen Schulen verankert wird. Ziel muss eine strukturell abgesicherte Finanzierung von Schulsozialarbeit sein, die auf Jugendhilfe - und Schulentwicklungsplänen beruht. Info: Zu dem Kongress eingeladen hat der Kooperationsverbund Schulsozialarbeit, ein seit elf Jahren bestehender Zusammenschluss von Expertinnen und Experten aus Wohlfahrtsverbänden und GEW, zusammen mit Landesarbeitsgemeinschaften Schulsozialarbeit. Von der Tagung soll ein Anstoß für eine grundlegende pädagogische Reform der Schule ausgehen. Zwar gibt es eine große Unzufriedenheit mit der Schule, die Reformen der vergangenen Jahre – Sprachförderung in der frühen Bildung, Übergang Kita-Grundschule, Zweigliedrigkeit, G-8 – bleiben aber Stückwerk. Als Konsequenz aus PISA wurde allein die standarisierte Leistungsmessung vereinbart. Die Kommunen – und mit ihnen die Jugendhilfe – drängen darauf, die Schule stärker an der Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen auszurichten. Mit einem konsequenten Ausbau der Schulsozialarbeit an allen Schulen kann es gelingen, eine veränderte Lehr- und Lernkultur zu etablieren und allen Kindern und Jugendlichen zu besseren Bildungschancen zu verhelfen. In den vergangenen Jahren hat Schulsozialarbeit an Bedeutung gewonnen und wird zunehmend in allen Schulformen eingerichtet. Konzeptionell hat sie sich profiliert und macht umfassende Angebote der Bildung, Erziehung und Betreuung für Schülerinnen und Schüler.Quelle: Pressemitteilung der GEW vom 30.11.2012
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