Kita-Projekt: Neue Perspektive für Menschen mit Behinderungen und für Kinder in Rheinland-Pfalz
Mit dem Projekt „Helferinnen und Helfer in Kindertagesstätten“ möchten das Rheinland-Pfälzische Kinder- und Jugendministerium und das Sozialministerium Beschäftigten der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) den Weg in eine dauerhafte Anstellung vor allem im hauswirtschaftlichen Bereich einer Kita ebnen.
Das Konzept sieht zunächst eine Praktikumsphase vor, während derer die Hospitantin oder der Hospitant in der WfbM beschäftigt bleiben. Während dieser Zeit entstehen dem Träger der Kindertagesstätte keine Kosten. Das Praktikum dient dem gegenseitigen Kennenlernen und der Erprobung von Arbeitsabläufen. Ziel ist im Anschluss an das Praktikum eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, die zu 70 % aus dem Budget für Arbeit des Landes (Leistung der Eingliederungshilfe nach dem SGB XII) finanziert wird. Die verbleibenden 30% übernimmt der Arbeitgeber. Die Verträge entsprechen dem geltenden Tarifrecht und können so ebenfalls von Seiten des Landes nach dem Kindertagesstättengesetz gefördert werden.„Das Projekt ist in Mainz und im Kreis Mainz-Bingen bereits erfolgreich getestet worden. Jetzt wollen wir es ausdehnen und damit nicht nur Menschen mit Behinderungen eine neue Perspektive aufzeigen, sondern auch den Kindertagesstätten. Denn wir wünschen uns, dass Kinder auch mit Menschen mit Behinderungen aufwachsen, dass sie Vielfalt, Gleichheit und Verschiedenheit im Sinne der Inklusion als ganz normal erleben“, erklärte Kinder- und Jugendministerin Irene Alt, die gemeinsam mit Sozialministerin Malu Dreyer die Kindertagesstätte Spatzennest im Landkreis Mainz-Bingen besuchte. Derzeit sind in der Kita Spatzennest zwei Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Sozialministerin Malu Dreyer ergänzte: „Frauen und Männern, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten, soll eine Alternative zur Werkstattbeschäftigung geboten werden. Durch das Budget für Arbeit erhalten sie die Chance, eine sozialversicherungspflichtige und tariflich entlohnte Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt aufzunehmen. Das entgegengebrachte Vertrauen stärkt die Eigenständigkeit der Menschen mit Behinderung. Sie erfahren Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit.“ Die Ministerinnen werben nun in einem gemeinsamen Schreiben an die Jugendämter, Sozialämter, Werkstätten für behinderte Menschen, die Fachberatungen der Kindertagesstätten und an die Träger der Kindertagesstätten im Land für dieses Projekt.
Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz vom 07.09.2012
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