KLJB für mehr Jugendbeteiligung

Über die Zukunft nachzudenken heißt, mit Jugendlichen gemeinsam zu handeln

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) fordert strukturelle Veränderungen für mehr Jugendbeteiligung. Die Delegierten des KLJB-Herbstbundesausschusses beschlossen am Wochenende ein Positionspapier, in dem strukturelle Veränderungen in den Planungs- und Entscheidungsgremien der Ländlichen Entwicklung gefordert werden. „Landjugendliche müssen mit ihren Bedürfnissen in Politik, Wirtschaft und Kirche aktiv beteiligt werden, um ländliche Räume für die Zukunft vital zu erhalten“, betont KLJB-Bundesvorsitzende Karin Silbe. „Dies gelingt nur, wenn Jugendliche von politischen Entscheidungsträgern ernst genommen werden, und über die ihnen vertrauten Medien, wie soziale Netzwerke, angesprochen werden“, erläutert sie weiter. Der katholische Jugendverband sieht in den aktuellen Verhandlungen um die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU eine geeignete Möglichkeit, die Strukturen der Jugendbeteiligung zu verbessern: zum einen im Bereich Leader, einer Beteiligungsmethode für die lokale Bevölkerung beim Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER), und zum anderen im Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), in dem unter anderem Grundsätze für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung festgelegt werden. Gleichzeitig seien die Motivierung durch zeitnahe Umsetzung, jugendgerechte Sprache, Unterrichtsbefreiung sowie ansprechende Arbeits- und Diskussionsformen Voraussetzungen für eine gelingende Jugendbeteiligung, so die KLJB in ihrem Positionspapier. Dabei nimmt sie die lokale, Länder-, Bundes- und Europaebene in den Blick. „Jugendliche fühlen sich oft unwohl, vor vielen Erwachsenen, die ihnen rhetorisch überlegen sind, ihre Anliegen einzubringen“, so KLJB-Referent Ulrich Böll. „Andersherum sind Erwachsene vielleicht gehemmt und unvertraut, in Chats, sozialen Netzwerken oder Foren zu diskutieren.“ Dem Jugendverband geht es darum, den politischen Akteurinnen und Akteuren zu verdeutlichen, dass die aktuellen Strukturen für Jugendliche unattraktiv sind. Die KLJB fordert daher gesetzliche Vorgaben, Selbstverpflichtungen oder Förderungen, beispielsweise durch Budgets für zusätzlichen Aufwand, um Gremien und die Kommunikation jugendgerechter zu gestalten. „Wir tragen als großer Landjugendverband in Deutschland viel dazu bei, dass junge Menschen sich gesellschaftlich und für die nachhaltige Ländliche Entwicklung engagieren sowie demokratische Strukturen kennenlernen“, so Karin Silbe. „Nur wenn die Jugend mitgestalten kann, fühlt sie sich auch langfristig mit ländlichen Räumen verbunden.“ Der am Sonntag verabschiedete Antrag ist Teil weiterer Aktivitäten zu diesem Thema. Geplant sind eine Begleitveranstaltung „landjugend.beteiligung@schafft-zukunft.de“ im Januar auf dem Zukunftsforum Ländliche Entwicklung im Rahmen der Internationalen Grünen Woche sowie ein Workshop „Jugend und Regionalentwicklung“. Kooperationspartnerinnen sind die Evangelische Jugend in ländlichen Räumen (ejl) und die Deutsche Vernetzungsstelle (DVS). Die KLJB (Katholische Landjugendbewegung Deutschlands) ist ein Jugendverband mit bundesweit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen
Jugendlicher im ländlichen Raum und engagiert sich für eine aktive und lebendige Kirche. Als engagierte Christinnen und Christen gestalten Jugendliche in der KLJB mit an der Zukunft der Gesellschaft und setzen sich für eine gerechte und zukunftsfähige Welt ein. Im Rahmen der MIJARC (Mouvement International de la Jeunesse Agricole et Rurale Catholique) setzt sich die KLJB auch weltweit für Solidarität und eine nachhaltige ländliche Entwicklung ein.

Quelle: Pressemitteilung der KLJB vom 23.10.2012
www.kljb.org