Mehr Durchblick bei der Pflegeheimwahl

30.05.2012 | Altenhilfe | Nachrichten

Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) veröffentlicht Marktstudie zu Qualitätssiegeln und Zertifikaten/ „Siegelkarte“ bietet Orientierung

Fast drei Viertel aller Qualitätssiegel und Zertifikate sind seit der letzten Marktstudie im Jahr 2004 in deutschen Pflegeeinrichtungen vergeben worden. Die Folge: Der Siegelmarkt ist sowohl für die Einrichtungen als auch für den Verbraucher unübersichtlicher geworden. Aus diesem Grund hat das ZQP eine Studie durchgeführt, die einen umfassenden Überblick über die Qualitätssiegel und Zertifikate in der deutschen Langzeitpflege gibt. Ziel des Projekts war es, neben der aktuellen Marktübersicht auch eine Nutzeneinschätzung der Pflegeanbieter zu erhalten. Vor allem für Pflegebedürftige und ihre pflegenden Angehörigen ist es schwierig, die Bedeutung vorhandener Qualitätssiegel einzuschätzen. Um mehr Transparenz zu schaffen, hat die Stiftung eine Karte zu den TOP 5 Siegeln in Deutschland entwickelt, die bei der Frage weiterhilft, wie die Pflegequalität bei dem jeweiligen Anbieter gesichert wird. „Wir wollen den Beteiligten eine verlässliche Information in die Hand geben, die eine zusätzliche Orientierung bei der Auswahl von guten Pflegeeinrichtungen ermöglicht“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Qualität in der Pflege. Siegel und Zertifikate können bei der Pflegeheimauswahl allerdings nur einen groben Hinweis geben. Wichtig sei vor Ort mit der Heimleitung oder den Bewohnern zu sprechen, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Entscheidend für die Qualität sei unter anderem die Sauberkeit der Einrichtungen oder ob das Personal freundlich ist, so Suhr.  Deutschlandweit gibt es etwa 24.000 Pflegeeinrichtungen. Davon waren in einer Vorgängerstudie 2004 nur zehn Prozent zertifiziert. Inzwischen besitzen 32 Prozent im ambulanten und 42 Prozent im stationären Bereich ein Qualitätssiegel. Insgesamt wurde eine Gesamtzahl von 20 Siegeln gefunden. Neun der 17 Siegel, die bei der letzten Untersuchung erhoben wurden, werden nicht mehr angewandt. Hingegen wurden zwölf neue Verfahren identifiziert. Bei den Pflegeanbietern, die bisher kein Siegel oder Zertifizierungsverfahren anstrebten, führten knapp 70 Prozent die hohen Kosten als Begründung hierfür an. Zudem wurde der Nutzen der Verfahren als gering und die externen Qualitätsprüfungen durch den MDK als ausreichende Qualitätsmaßnahme eingeschätzt. Mehr Hintergründe zur Studie und zur Siegelkarte finden Sie hier.

Quelle: Pressemitteilung der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) vom 15.05.2012
www.zqp.de