Meißner Thesen zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit in Ostdeutschland

von Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt
01.02.2012 | Kinder-/Jugendhilfe | Nachrichten

- Aufruf zur Fortsetzung einer notwendigen Diskussion -

VertreterInnen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Fachpraxis rufen mit den "Meißner Thesen zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit in Ostdeutschland" (PDF-Datei, 31 kb) zu einer grundlegende Diskussion über die Zukunft des Arbeitsfeldes auf. Das Thesenpapier ist anläßlich der Fachtagung "Vorm Horizont geht´s weiter! Gemeinsame Schritte zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit in Ostdeutschland" Ende 2011 in Meißen von 75 Vertreterinnen und Vertretern aus Berufspraxis, Verwaltung, Politik und Wissenschaft erarbeitet worden. Auf Einladung der Evangelischen Akademie Meißen, der Stiftung Demokratische Jugend und neun ostdeutscher Hochschulen hatten sich die Teilnehmenden mit den besonderen Herausforderungen für das Aufwachsen junger Menschen in den ostdeutschen Bundesländern beschäftigt. Die Fachtagung setzte eine im März 2011 begonnene Initiative fort, bei der sich in Halle/Saale zunächst über 40 Akteure aus den ostdeutschen Bundesländern getroffen und den Beginn eines Prozesses zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit in Ostdeutschland vereinbart hatten. In den Meißner Thesen wird davon ausgegangen, dass die Kinder- und Jugendarbeit im gesamten Bundesgebiet vor weitreichenden Herausforderungen steht, die in den ostdeutschen Bundesländern in Zusammenhang mit ihren strukturellen Rahmenbedingungen und den spezifischen Bedingungen der demografischen Entwicklung vielerorts in besonderer Weise zutage treten. Derzeit werden die nächsten Schritte des Prozesses vorbereitet, z. B. jugendpolitische Hearings in allen ostdeutschen Bundesländern, ein Kolloquium ostdeutscher Hochschulen und das Bestreben einen Kongress der Kinder- und Jugendarbeit Ostdeutschland zu etablieren. Der Mitinitiator Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt von der Hochschule Magdeburg/Stendal über das Ziel der Meißner Thesen und des nun zu intensivierenden Diskussionsprozesses: „Es geht uns darum, einen möglichst breiten Diskussionsprozess zur Weiterentwicklung und Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit in Ostdeutschland unter Beteiligung aller relevanten Akteure anzustoßen und auf eine Veränderung des Arbeitsfeldes aus sich selbst heraus hinzuwirken. Wir meinen, dass zudem die Zeit eines weitgehend unkoordinierten Agierens gegen Versuche der Indienststellung und Austrockiung des Arvbeitsfeldes vorbei ist!“
Zu diesem Zweck ist zum Beispiel an einen Kongress zur Kinder- und Jugendarbeit in Ostdeutschland 2013 und ihren besonderen Bedingungen geplant, Landesforen in Aussicht genommen sowie die Etablierung eines Praxis-Theorie-Kolloquiums vorgesehen, das Praxis und Wissenschaft an einen Tisch bringen soll, um Fragestellungen der Praxis zu formulieren, denen in Forschungsvorhaben nachgegangen werden kann, und relevante Forschungsergebnisse der Praxis zur Verfügung zu stellen. Auch soll die Entwicklung eines "Curriculums Kinder- und Jugendarbeit" im Rahmen der BA-Studiengänge "Soziale Arbeit" reflektiert werden. Weitere Informationen und Kontakt: Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt, email: peter-ulrich.wendt@HS-Magdeburg.de