Mit unbürokratischen Lösungen Betreuungslücke begegnen

In einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung über den Ausbau der Kinderbetreuung betonte Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, dass flexible Lösungen erforderlich seien. Die Städte und Gemeinden hätten beim Ausbau der Kindertagesbetreuung schon viel geschafft. Zurzeit liegt das Betreuungsangebot schon bei 620.000 Plätzen. Das wäre vor sechs Jahren noch unvorstellbar gewesen!

„Die Städte und Gemeinden betreiben mit ganzer Kraft den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung, um den Rechtsanspruch zum 01.08.2013 erfüllen zu können. Dennoch zeichnet sich bereits heute ab, dass die Nachfrage in manchen Regionen nach Betreuungsplätzen – bei allen Anstrengungen – weit größer sein wird als das Angebot. Darauf müssen sich alle einstellen“, so Landsberg. Hierzu würden unter anderem die kurzfristige Vergrößerung der Gruppen, aber auch das vorübergehende Aussetzen von gewissen baulichen Standards gehören. Auch müsse die Betreuung durch Tagespflegepersonal weiter ausgebaut werden. Landsberg betonte gegenüber der Saarbrücker Zeitung, dass es nicht überall möglich sein werde, einen Ganztagesplatz zu gewähren und die Eltern müssen sich darauf einstellen, dass sie nicht überall den Wunschkitaplatz um die Ecke erhalten können. „Insofern erwarten die Kommunen von Eltern auch eine gewisse Flexibilität“, so Landsberg. Für den Fall von Klagen von Eltern schlug Landsberg die Einführung eines „pauschalisierten Schadensersatzanspruches“ vor, um schnell zu helfen. Dafür müsse den betroffenen Kommunen ein Hilfsfonds zur Verfügung gestellt werden. Landsberg sagte, derzeit gebe es 620 000 Plätze. Nach den offiziellen Zahlen des Bundes sind aber 780 000 nötig, um den Bedarf zu decken. Der Ausbau würde mit ganzer Kraft fortgesetzt, betonte Landsberg. Anfang März 2013 werde bei der nächsten Stichtagserhebung klar sein, wie groß die Lücke noch sei. Danach müsse es umgehend zu einem weiteren Krippengipfel zwischen Bund, Ländern und Kommunen kommen. Der Artikel kann auf der Homepage der Saarbrücker Zeitung nachgelesen werden.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes vom 29.10.2012
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