Neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose schaffen
„Wir brauchen dringend langfristig angelegte Fördermaßnahmen, damit auch arbeitsmarktferne Menschen über eine Beschäftigung wieder Anschluss an die Gesellschaft finden können“, fordert Caritas-Generalsekretär Georg Cremer. Der Deutsche Caritasverband unterstützt ausdrücklich das Anliegen des Antrags zur Neugestaltung der öffentlich geförderten Beschäftigung, der morgen im Bundesrat beraten wird. Die bestehenden Förderinstrumente greifen bei einem erheblichen Teil der Langzeitarbeitslosen nicht und sind daher unzureichend für eine erfolgreiche Senkung der Sockelarbeitslosigkeit. Immer noch sind fast 500.000 Personen seit Einführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende im Jahr 2005 dauerhaft ohne Arbeit. „Diese hohe Sockelarbeitslosigkeit muss abgebaut werden. Hierfür brauchen Langzeitarbeitslose eine passgenaue Förderung mit Qualifizierung und eine individuelle Begleitung, so Cremer. Dafür sollen sowohl die Arbeitsgelegenheiten als auch der Beschäftigungszuschuss genutzt werden können. „Wie die Bundesratsinitiative vorschlägt, müssen Bund und Länder jetzt gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Finanzierung der öffentlich geförderten Beschäftigung muss auf eine solide Basis gestellt werden“, fordert Cremer. Zur Finanzierung von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung sollten für eine begrenzte Zielgruppe auch die Gelder für Lebensunterhalt und Unterkunftskosten des Einzelnen genutzt werden können. Wichtig sei zudem, dass solche Förderinstrumente mit allen Akteuren vor Ort und in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft eingeführt werden. Dadurch könne auch die Verdrängung regulärer Beschäftigung sehr wirksam bewältigt werden. Arbeitsmarktintegration und Teilhabe sei nur durch sinnstiftende Arbeit zu erreichen. „Wir brauchen mehr Experimentierbereitschaft vor Ort, um besser verstehen zu lernen, was langzeitarbeitslosen Menschen wirklich hilft“, so Cremer.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 13.12.2012