Pauschale Verurteilung der Freien Träger der Jugendhilfe hilft Kindern und Familien nicht

Berlin, (Diakonie) Die Diakonie kritisiert die pauschale Verurteilung der Arbeit der Freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe in der aktuellen Diskussion über Todesfälle von misshandelten und vernachlässigten Kindern.

Veranlasst ist diese Kritik durch die ARD-Talk-Sendung mit Günther Jauch vom 26.02.2012 unter dem Titel „Hilfeschreie, die niemand hört - wer versagt beim Kinderschutz?“. „Anstatt danach zu fragen, was die Kinder- und Jugendhilfe wirklich braucht, um gute Arbeit zu leisten, werden Freie Träger unter den Generalverdacht gestellt, aus ihrer Arbeit Profit schlagen zu wollen“, sagt Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier heute in Berlin. „Freie Träger unterstützen die Jugendämter in ihrer Aufgabe. Die Diakonie bietet Pflegeeltern Beratung, Begleitung und Qualifizierung. Die Öffentlichen und Freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe benötigen ausreichend Ressourcen um die notwendige Unterstützung von Familien leisten zu können. In diesem Zusammenhang von 'organisierter Verantwortungslosigkeit' zu sprechen, ist völlig unangebracht“, betont Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand des Diakonie Bundesverbandes. Es sei zudem eine Zumutung für die vielen Fachkräfte, die sich täglich engagiert für das Wohl von Kindern und Familien einsetzen. Laut Statistischem Bundesamt lebten Ende 2010 etwa 60.000 Kinder in Pflegefamilien.

Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. vom 27.02.2012
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