Rekordzahl bei Auszubildenden in der Pflege
bpa fordert die sofortige Umsetzung des Ausbildungs- und Qualifizierungspaktes
54.200 Jugendliche haben im Herbst 2010 eine Berufsausbildung in einem Pflegeberuf begonnen. Das ist die am 17.07.2012 vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte „Zahl der Woche“. Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilt weiter mit, dass Pflegeberufe nach wie vor in erster Linie von jungen Frauen erlernt werden, wenngleich die Anzahl männlicher Auszubildender steigt. Gegenüber dem Jahr 2000 ist die Zahl der Ausbildungsanfänger im Pflegebereich insgesamt um 32 % gestiegen. Zu den Pflegeberufen zählen die Ausbildungen als Gesundheits- und Kranken-, Kinderkranken- oder Altenpfleger sowie die nur ein Jahr dauernden Ausbildungen als Pflegehelfer. Der bpa zeigt sich erfreut über die positiven Zahlen, fordert aber die sofortige Umsetzung des Ausbildungs- und Qualifizierungspaktes, um die Pflege auch morgen sicherzustellen. „Wir freuen uns über das wachsende Interesse an dem attraktiven Beruf. Diese positive Tendenz der Ausbildungszahlen belegt, dass die Träger alles tun, um die Pflege auch in Zukunft sicherzustellen. Es gilt, die Aktivitäten für mehr Ausbildung und Qualifizierung konsequent fortzusetzen. Bis Ende 2020 brauchen wir allein in der Altenpflege 220.000 zusätzliche Vollzeitkräfte und das trotz des demografisch bedingten deutlichen Rückgangs an jungen Menschen“, so Bernd Meurer, Präsident des bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. Seit Jahren veranstaltet der bpa zusammen mit einzelnen Bundesländern u. a. sogenannte Roadshows. Der Verband wirbt mit Pflegeexperten und Auszubildenden aktiv, z. B. in Schulen, für den Beruf des Altenpflegers und offensichtlich mit Erfolg. Allein die Mitgliedsbetriebe des bpa bieten schon jetzt bundesweit 16.740 Ausbildungsplätze in der Pflege – mit steigender Tendenz. Deutlich weist der bpa darauf hin, dass die steigende Zahl an Auszubildenden nur ein Aspekt zur Beseitigung des Fachkraftmangels ist. „Um die wachsende Anzahl pflegebedürftiger Menschen zu versorgen, müsste aufgrund der abnehmenden Zahl junger Menschen jeder dritte Schulabgänger zukünftig in die Pflege gehen. Das ist illusorisch. Deshalb fordert der bpa die sofortige Umsetzung des Ausbildungs- und Qualifizierungspaktes“, so Meurer weiter. Diese beispielhafte Offensive von vier Bundesministerien und aller relevanten Gruppen ist bereits seit Monaten abgestimmt und offensichtlich ins Stocken geraten. Gestern hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) einen Streit mit den Bundesländern vom Zaun gebrochen. Der Vorwurf: Die Länder seien untätig bei der Umschulung von Pflegekräften (bpa berichtete). Die Frage ist, ob die BA damit von der bereits erteilten Zusage abgerückt ist, die Finanzierung der dreijährigen Umschulung von Arbeitslosen zu Pflegefachkräften zu tragen. „Bei dem jetzt bereits vorherrschenden Fachkräftemangel kann es nicht sein, dass wir verbindlichen Zusagen immer noch hinterherrennen müssen. Es gilt, die Maßnahmen umzusetzen und den Pflegebedürftigen, den Pflegekräften sowie den Pflegeeinrichtungen eindeutig zu signalisieren: Wir lassen Euch nicht im Regen stehen“, so Meurer abschließend. bpa e. V. - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. bildet mit mehr als 7.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 215.000 Arbeitsplätze und ca. 16.500 Ausbildungsplätze.Quelle: Pressemitteilung des bpa – Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 17.07.2012