Rettung in letzter Minute!
Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit begrüßt die vom Bund zugesagte finanzielle Unterstützung der Berufseinstiegsbegleitung
Berlin - Die Berufseinstiegsbegleitung wird auch nach dem Sommer 2012 weitergeführt – allerdings auf sehr unterschiedlichen Wegen: Laut Antwort der Bundesregierung vom vergangenen Freitag auf die Anfrage eines Bundestagsabgeordneten hat sich das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) entschieden, die Finanzierung nun doch aus Bundesmitteln für die Schuljahre 2012/2013 und 2013/2014 sicherzustellen, nachdem mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen und Sachsen die Bundesländer zu einer Kofinanzierung zum aktuellen Zeitpunkt nicht bereit waren. Die Bundesländer erklären sich im Gegenzug grundsätzlich zur Kofinanzierung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) ab dem Schuljahr 2014/15 bereit. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit begrüßt die Weiterführung der Berufseinstiegsbegleitung, nachdem diese lange Zeit bedroht war. „Wir sind froh, dass unser Engagement der letzten Monate nicht vergeblich war und der Bund mit diesem Schritt einen Teil unserer Vorschläge aufgegriffen hat“, so Walter Würfel, Sprecher des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit. „Jedoch handelt es sich hierbei um eine Rettung in letzter Minute – und dies nur für die bereits bestehenden Berufseinstiegsbegleitungen. Kritisch sehen wir, dass es nicht gelungen ist, die Arbeit kontinuierlich fortzusetzen und neue Jugendliche überwiegend erst zum Halbjahr aufgenommen werden können. Auch ist weiterhin offen, wie die im Gesetz vorgesehene flächendeckende Einführung und Ausweitung zustande kommen soll.“ In den vergangenen Monaten war die Umsetzung der Berufseinstiegsbegleitung (als neues Regelinstrument im Sozialgesetzbuch III) immer unwahrscheinlicher geworden, da die seit dem 1. April hierfür notwendige Kofinanzierung durch Dritte nicht gegeben war. „Damit haben die Verantwortlichen eine lange Zeit der Verunsicherung in Kauf genommen“, so Würfel. Die geplante flächendeckende Ausweitung des Angebots rückte in weite Ferne – damit stand in fast allen Bundesländern die pädagogische Unterstützung für die Jugendlichen, die in diesem Jahr die Abschlussklassen erreichen und am Übergang von der Schule in den Beruf stehen, vor dem Aus. Diese Entwicklung konnte nun abgewendet werden. Dennoch wird es an den meisten Standorten zu einer Unterbrechung kommen, da erst im Herbst mit einer zentralen Ausschreibung für die nächsten zwei Jahre zu rechnen ist. „Dies ist für eine pädagogische Begleitung, die auf Kontinuität und Netzwerkarbeit angelegt ist, fatal“, so Würfel. „Mit der Finanzzusage des Bundes haben wir aber immerhin ein Zeitfenster gewonnen – wir hoffen, dass Bund und Länder dieses nun nutzen“, so Würfel. Weitere Informationen zur Berufseinstiegsbegleitung finden Sie unter www.jugendsozialarbeit.de/berufseinstiegsbegleitung Im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit haben sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT), DER PARITÄTISCHE Gesamtverband (DER PARITÄTISCHE), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Internationale Bund (IB) zusammengeschlossen. Sein Ziel ist es, die gesellschaftliche und politische Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern.Quelle: Pressemitteilung des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit vom 10.07.2012