Staatsministerin Maria Böhmer hat die Kritik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am geplanten Betreuungsgeld zurückgewiesen.

„Ich wehre mich mit Nachdruck gegen den Versuch, den Streit über das Betreuungsgeld einseitig auf dem Rücken von Migrantinnen und Migranten auszutragen. Die Botschaft, die Prämie würde in Deutschland insbesondere Frauen aus Zuwandererfamilien davon abhalten, sich eine Arbeitsstelle zu suchen, ist irreführend. Zum einen sind solche Pauschalurteile über Migrantenfamilien nicht vertretbar! Zum anderen vergleicht die am 11.06.2012 veröffentlichte OECD-Studie Äpfel mit Birnen. Das Betreuungsgeld soll sich ausschließlich an 1- und 2-jährige Kinder richten und nicht an Kindergartenkinder ab 3 Jahren. Gezielte Sprachförderung findet in Deutschland im Kindergarten statt. Damit greift die Schlussfolgerung der OECD-Studie, Kinder würden von der Sprachförderung abgehalten, ins Leere“, betonte Böhmer.

„Auch der Vorwurf, in Deutschland hielten hohe Betreuungskosten die Eltern davon ab, ihre Kinder in eine Kita zu schicken, trifft nicht zu. Glücklicherweise sind die Kosten für die professionelle Kinderbetreuung nach Verdienst und sozialem Status gestaffelt. Das bedeutet: Kein Elternteil muss aus finanziellen Gründen auf die Betreuung seines Kindes in einer Kindertagesstätte verzichten“, so Böhmer. Die Staatsministerin kündigte an, die Wirkung des geplanten Betreuungsgeldes intensiv zu beobachten. „Selbstverständlich werde ich sorgfältig in den Blick nehmen, wie sich das Betreuungsgeld auswirkt. Dazu gehört auch die Frage, wie intensiv diese Leistung von Familien aus Zuwandererfamilien genutzt wird“, erklärte Böhmer.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 11.06.2012
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