Stärkung der Partizipation von Migrantenorganisationen

Pilotprojekt des Bundesfamilienministeriums und der Bundeszentrale für politische Bildung geht in sechs Bundesländern an den Start / Junge Menschen mit Migrationshintergrund: Vielfalt und Teilhabe im Übergang Schule - Beruf

Am 5. Juli 2012 eröffnete in Köln das interkulturelle Projektbüro des bundesweiten Modellprojekts MIGoVITA - Junge Menschen mit Migrationshintergrund: Vielfalt und Teilhabe am Übergang Schule - Beruf. Über einen Zeitraum von 3 Jahren erhalten Migrantenorganisationen mit türkischem und russischem Hintergrund sowie Sinti und Roma in 10 Städten professionelle Schulung und Unterstützung rund um das Thema "Bildung". Das interkulturell besetzte Pädagogenteam in Köln entwickelt die Konzepte dazu und koordiniert die Arbeit von Multiplikatoren. Ziel der Qualifizierung von Migrantenorganisationen in diesem Themenfeld ist es, die Teilhabechancen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu erhöhen und Ausgrenzungen und Diskriminierungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt entgegen zu wirken. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Initiative JUGEND STÄRKEN vorgesehen. Trotz einer zunehmenden Entspannung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gibt es vor allem bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund weiterhin ungenutzte Potenziale: Laut Berufsbildungsbericht 2012 verlassen immer noch rund 12,8 Prozent von ihnen die Schule ohne Abschluss; die Ausbildungsbeteiligungsquote junger Ausländerinnen und Ausländer ist mit 33,5 Prozent nur halb so hoch wie die deutscher Jugendlicher. "Es ist wichtig, auch Migrantenorganisationen bei der Förderung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund frühzeitig einzubinden, um noch besseren Zugang zu ihnen zu erhalten und auch diejenigen zu erreichen, die sich durch die bisherigen Angebote nicht angesprochen fühlen", betont Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Kristina Schröder. "Dies wollen wir mit einem interkulturellen Team erreichen, um Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen!" Thomas Krüger, Präsident der bpb, hält fest: "Dieses Pilotprojekt baut auf mehrjährige Erfahrungen auf, die wir bei der Qualifizierung für russischsprachige Eltern gemacht haben. Von der interkulturellen Öffnung versprechen wir uns einen hohen Mehrwert und hoffen, dass dieses besondere Kooperationsmodell die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen untereinander etablieren wird." Das vom Bundesfamilienministerium und der Bundeszentrale für politische Bildung finanzierte Projekt wird durch die Otto Benecke Stiftung e.V. in Kooperation mit dem interkulturellen Jugendverband der Roma und Nicht-Roma, Amaro Drom e.V., der Selbstorganisation Russischsprachiger, PHOENIX-Köln e.V. und der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung umgesetzt. Nähere Informationen zum Vorhaben finden Sie unterwww.obs-ev.de/migovita/.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 05.07.2012
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