„Starke Typen für starke Kinder“: Kampagne zum Beruf des Erziehers startet

Mehr junge Männer für den Beruf des Erziehers zu begeistern, ist das Ziel der Kampagne „Starke Typen für starke Kinder“, die jetzt in Stuttgart startet. Kino-spots, Plakatwerbung, Citycards, eine Website und gezielte Aktionen an Schulen motivieren Jungs für ein Praktikum in einer Kindertagesstätte.

Im Bundesschnitt sind 3,3 Prozent der Beschäftigten in Kindertagesstätten männlich (2010). Baden-Württemberg liegt mit 2,6 Prozent (2010) noch darunter. In Stuttgart weist der Trend erfreulicherweise nach oben: Die Zahl männlicher Beschäftigter in Kitas ist von 4,8 Prozent (2008) auf 7,1 Prozent (2010) gestiegen. [1] Untersuchungen zeigen, dass viele Männer den Einstieg in soziale Berufe über Praktika, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Zivil- bzw. Bundesfreiwilligendienst finden. „Probier’s einfach aus. Mach’ ein Praktikum in einer Kita“, lautet deshalb die Botschaft der jetzt gestarteten Kampagne „Starke Typen für starke Kinder“. Mit einem Kinospot, Werbung in Bussen und Bahnen, Citycards, der Website (www.erzieher-werden.de) sowie Aktionen an Schulen wirbt die Kampagne für den Beruf des Erziehers. Die Protagonisten der Kampagne heißen Kim, Fabrizio und Max und sind keine Fotomodels, sondern reale Erzieher und sie machen ihren Beruf aus Überzeugung. Auf der Website erzählen sie, warum sie diesen Beruf gewählt haben und warum er ihnen Spaß macht. „Mein Beruf ist vielseitig, ich kann mit den Kindern viele Ideen umsetzen und dabei haben wir immer viel zu lachen“, sagt Max, der gelernter Schreiner ist. Sein Kollege Kim schätzt die offene Art von Kindern: „Da bekomme ich jeden Tag ein direktes Feedback.“ Und Fabrizio, der über den Sport zum Erzieherberuf kam, betont die Arbeit im Team: „Wir besprechen gemeinsam die Entwicklung der Kinder und überlegen, wie wir sie fördern können.“ Alle drei sind überzeugt: Der Beruf des Erziehers ist kreativ, verantwortungsvoll und zukunftsorientiert. Besonders Realschüler der 9. Klasse, die sich in der Berufsorientierung befinden, will die Kampagne ansprechen. Alle Neuntklässler der Stuttgarter Realschulen und der näheren Umgebung erhalten deshalb einen Aktionsblock. An den Spiegeln in den Schülertoiletten werben Aufkleber mit der Aufschrift „Wir brauchen dich in unserer Kita“. Erzieher von Konzept-e werden zudem auch Schulen besuchen und im Unterricht von ihrem Beruf als Erzieher berichten und mit den Schülern diskutieren. Darüber hinaus wendet sich die Kampagne auch an Quereinsteiger, die sich umorientieren wollen und mit ihren Berufs- und Lebenserfahrungen die Kitas bereichern können. Die Kampagne „Starke Typen für starke Kinder“ ist Teil des Modellprojekts „Mehr Männer in Kitas“, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) 2011 ins Leben gerufen hat, um das Interesse von Jungen und Männern am Beruf des Erziehers zu wecken sowie die Perspektiven für Männer und Frauen in Kindertageseinrichtungen zu verbessern. Die Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH ist einer von bundesweit 16 Trägern, die Projektmittel erhalten, um Strategien zu entwickeln und Maßnahmen umzusetzen. Außer der Imagekampagne entwickelte Konzept-e im Rahmen des Projekts ein neuartiges duales Ausbildungskonzept und eröffnete die Freie Duale Fachschule für Pädagogik in Stuttgart, um die Ausbildung zum Erzieher und zur Erzieherin attraktiver zu machen. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, die Erzieherinnen und Erzieher in den 24 Kitas des Konzept-e-Netzwerkes für eine geschlechterbewusste Pädagogik zu sensibilisieren. Nach Abschluss des dreijährigen Modellprogramms sollen die Erfahrungen anderen Trägern zugänglich gemacht werden, um das auch auf EU-Ebene diskutierte Ziel von rund 20 Prozent männlichen Erziehern in Kitas zu erreichen.  www.erzieher-werden.de
www.konzept-e.de Fussnote [1] Zahlen stammen von der Berliner Koordinationsstelle „Männer in Kitas“, siehe www.koordination-maennerinkitas.de. Diese Zahlen bilden nicht nur ausgebildete Fachkräfte ab, sondern berücksichtigen auch Praktikanten, Zivildienstleistende, Männer im freiwilligen sozialen Jahr und ABM-Kräfte sowie einige Verwaltungsmitarbeiter und freigestellte Leitungskräfte (nicht jedoch das hauswirtschaftliche Personal), sodass die Zahl pädagogisch arbeitender Männer etwas geringer ausfällt.

Quelle: Pressemitteilung der Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH