Steuerpflicht für Bundesfreiwilligendienst: Paritätischer fordert Ende der Debatte
Als völlig falsches Signal kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die heute bekannt gewordenen Pläne des Bundesfinanzministers, die Bezüge der Bundesfreiwilligen künftig besteuern zu wollen. Der Verband fordert die Bundesregierung auf, mehr Geld für den Ausbau des Bundesfreiwilligendienstes zur Verfügung zu stellen, anstatt unsinnige Steuerdebatten zu führen. Selbst wenn eine Steuerpflicht in der Praxis für die Mehrheit der Bundesfreiwilligen keinerlei spürbaren Auswirkungen habe, sei der bürokratische Aufwand immens. Außerdem würden die Menschen verunsichert, da sie im Einzelfall nicht wüssten, ob sie Steuern zahlen müssten oder nicht. „Ein solcher Schildbürgerstreich hat mit dem viel beschworenen Bürokratieabbau nichts zu tun“, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Der Verband fordert die Bundesregierung auf, der Debatte ein Ende zu setzen. „Ausgerechnet jetzt, wo die Anlaufschwierigkeiten überwunden sind und der Bundesfreiwilligendienst zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden ist, sorgt der Finanzminister für neue Verunsicherung bei Freiwilligen und Einsatzstellen. Statt das Geld in die Verwaltung zu pumpen, sollte es lieber in die Schaffung neuer Freiwilligendienstplätze investiert werden“, fordert Schneider. Die Nachfrage nach dem Bundesfreiwilligendienst sei deutlich höher als die vorhandenen Plätze. Allein unter dem Dach des Paritätischen engagieren sich aktuell 3800 Menschen im neuen Bundesfreiwilligendienst. 2200 zusätzliche Bundesfreiwillige könnten sofort beschäftigt werden, wenn weitere Plätze finanziert würden. „Es ist ein außerordentlich positives Signal für unsere Gesellschaft, dass so viele Menschen jeden Alters bereit sind, sich für die Gemeinschaft zu engagieren. Dieses Potenzial darf jetzt nicht ausgebremst, sondern muss unterstützt werden“, so Schneider.Quelle: Pressmeldung des Paritätischen Gesamtverbandes vom 07.03.2012
www.der-paritaetische.de