"Türöffner" zur psychiatrischen Behandlung

20.09.2012 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Neuer LWL-Film über spezielle Angebote für Migranten

Westfalen (lwl). Selbst gemachte Teigtaschen aus Kasachstan, dazu Tee aus dem Samowar. Drogenentzugspatientin Olga hilft es im Klinikalltag sehr, wenn "unsere russische Kultur hier angenommen wird", und sei es beim gemeinsamen Stationsessen. Hier - das ist die Suchtstation in der Marsberger Psychiatrieklinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Hier - das ist das Projekt 'Grenzenlos‘, das mit speziellen Angeboten und unterstützt von versierten Integrationsberatern mentale, kulturelle und sprachliche Hürden überwinden helfen will, wenn sie Zuwanderer stärker noch als Einheimische Distanz zur Psychiatrie halten lassen. "So etwas wie einen Türöffner" zur Behandlung sieht Mehmet Toker in der Vertrautheit mit dem Herkunftshintergrund hilfesuchender Migranten. Der türkischstämmige Psychologe und Integrationsberater an der kinder- und jugendpsychiatrischen LWL-Universitätsklinik Hamm: "Ob Erwachsener, Jugendlicher oder Kind - sie leiden an der gleichen Anzahl psychischer Erkrankungen. Behandeln lassen sich nur wenige." Und wenn, "dann kommen sie oftmals sehr verschlossen zu uns", sagt Hermann Emmerich, der das Marsberger 'Grenzenlos‘-Projekt mitentwickelt hat. Ob mit mehrsprachigen Infobroschüren und Internetauftritten, ob mit heimatlicher Musik und Spielen in der Gruppe oder bei der gemeinsamen Zubereitung exotischer Gerichte: Wie in den 15 allgemeinpsychiatrischen LWL-Kliniken Integration gestaltet wird, das zeigt ein neuer LWL-Film unter: http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/PR/tv_audioservice/Filme_Psychiatrie/interkulturelle_psychiatrie

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 101 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vom 18.09.2012
www.lwl.org