Warum junge Männer bisher (nicht) Erzieher werden…

Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ startet am kommenden Montag eine Themenwoche zur Berufsorientierung von Jungen und Männern

Anlässlich des am kommenden Donnerstag, den 26. April 2012, stattfindenden „Boys‘ Day – Jungen‐Zukunftstag“ beleuchtet die Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ auf ihrer Website gleichstellungspolitische Aspekte der Berufswahl. Im Jahr 2011 arbeiteten 3,5 Prozent Männer in deutschen Kitas. Ohne Praktikanten, Zivildienstleistende und FSJler beträgt ihr Anteil nur 2,9 Prozent. Das soll sich ändern. Seit in den letzten Jahren das Thema „Männer in Kitas“ verstärkt öffentlich diskutiert wird, zeichnet sich nämlich eine leichte Steigerung des Männeranteils ab. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds geförderten 16 Modellprojekte mit dem Titel „MEHR Männer in Kitas“, arbeiten nun seit vergangenem Jahr in ganz Deutschland daran, diese Steigerung weiter zu befördern. „Soziale Berufe, und dazu gehört auch der Beruf des Erziehers/der Erzieherin, gelten im Allgemeinen als ‚Frauenberufe‘. Die meisten Jungen und jungen Männer möchten aber keinen Beruf ergreifen, der anscheinend nicht zu ihrem Geschlecht passt. Andererseits weisen die Debatten und wissenschaftlichen Erhebungen, die sich in den letzten Jahren mit dem Thema beschäftigt haben, darauf hin, dass die Gruppe der Jungen und jungen Männer, die sich für den Bereich der sozialen Arbeit interessiert, größer ist, als gedacht. Genau diese jungen Männer möchten wir als Erzieher gewinnen und sie in ihrem Berufswunsch bestärken!“ so Michael Cremers von der Koordinationsstelle „Männer in Kitas“, der auch das Bundesprojekt Neue Wege für Jungs wissenschaftlich begleitet hat. Beginnend am Montag, den 23. April, kommen auf www.koordination‐maennerinkitas.de Experten und Expertinnen aus Politik, Hochschule, Gewerkschaft und Praxis zu folgenden Themen zu Wort:

  • Welchen Einfluss hat das Gehalt auf das Berufswahlverhalten junger Männer und Frauen?
  • Kann eine duale Erzieherausbildung dazu beitragen, mehr Männer für Kitas zu gewinnen?
  • Wie wirken sich klassische Vorstellungen von Männlichkeit auf die Berufswahl von Jungen und Männern aus?
  • Welche praktischen Ansätze zur geschlechtersensiblen Berufsorientierung verfolgen die ESF‐Modellprojekte „MEHR Männer in Kitas“, beispielsweise in Hamburg und Hessen?
  • Wie können neue und alternative Berufswege für Jungen und Männer aussehen?
  • Wie wird der politische Versuch, den Männeranteil in sozialen Arbeitsfeldern zu steigern, eingeschätzt, und welche Barrieren gilt es zu überwinden?
  • Was kann eine geschlechter(un)typische Berufsberatung bewirken?

Auf interaktiven Karten werden ab Mittwoch, den 25. April, detaillierte Angaben zum aktuellen Männeranteil in den Kitas in den Bundesländern, in den Städten und Landkreisen bereit gestellt. Außerdem veröffentlicht die Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ aktuelle Meldungen, Leseempfehlungen, Tipps zur Beförderung einer geschlechtersensiblen Berufsorientierung Jugendlicher sowie einen Veranstaltungskalender. www.koordination-maennerinkitas.de


Quelle: Pressemitteilung der Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ vom 20.04.2012