Weltgesundheitstag 2012 – Altern und Gesundheit: Gesundheit erfüllt die Jahre mit Leben
Die Menschen in der Europäischen Region leben heute länger als je zuvor. In den 53 Ländern der Europäischen Region der WHO beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Männer über 72 Jahre, für Frauen liegt sie bei ca. 80 Jahren. Während die Geburtenraten und die Bevölkerungszahlen in einigen Teilen der Europäischen Region rückläufig sind, wird sich laut Prognosen der Anteil der Altersgruppe über 65 Jahren im Zeitraum zwischen 2010 und 2050 nahezu verdoppeln. Die Europäische Region hat aber von allen WHO-Regionen nicht nur die höchste Lebenserwartung, sondern umfasst auch eine Reihe von Ländern mit den höchsten Raten für bestimmte Risikofaktoren wie Alkohol- und Tabakkonsum, die vorzeitigen Tod und die Entstehung chronischer Erkrankungen zur Folge haben können. Diese Trends haben tief greifende Auswirkungen auf Bürger und Gesellschaft, sodass das Thema Bevölkerungsalterung in der gesamten Region zu einem vorrangigen Anliegen für die Politik geworden ist. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und wachsender fiskalischer Engpässe ist ein gesundes und aktives Altern zu einer Schlüsselfrage für die künftige Nachhaltigkeit der Gesundheits- und Sozialsysteme geworden.Konzepte für ein gesundes Altern
Am 2. April wird das WHO-Regionalbüro für Europa im Anschluss an eine Podiumsdiskussion mit Politikern und Sachverständigen eine Reihe von Konzepten für gesundes Altern präsentieren. Es wird auf einer Veranstaltung zum Weltgesundheitstag, der jährlich am 7. April begangen wird, zusammen mit der Nationalen Gesundheitsbehörde Dänemarks eine Reihe von Kampagnen, Konferenzen und öffentlichen Veranstaltungen in allen Teilen der Europäischen Region einläuten. Mit dem Motto für die diesjährigen Feierlichkeiten – „Altern und Gesundheit: Gesundheit erfüllt die Jahre mit Leben“ – wollen Regierungen und Kommunalverwaltungen in den Mitgliedstaaten zusammen mit der WHO und anderen Partnerorganisationen die Öffentlichkeit sensibilisieren und eine Diskussion zu der Frage anstoßen, wie Menschen in ihren späteren Lebensphasen gesund und unabhängig bleiben und was die Regierungen zu ihrer Unterstützung tun können. „Die Erhöhung der Lebenserwartung in der Europäischen Region ist ein großartiger Erfolg; jetzt gilt es, diese zusätzlichen Lebensjahre mit einer verbesserten Lebensqualität zu erfüllen. Die Politik kann in allen Ländern unserer Region diese Entwicklung dadurch unterstützen, dass sie in ein breites Spektrum von Konzepten zur Förderung eines gesunden und aktiven Alterns investiert“, erklärt Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Die Chancen auf ein weiterhin aktives und gesundes Leben im Alter sind zwischen wie auch innerhalb von unseren Mitgliedstaaten sehr ungleich verteilt. Die Förderung gesunder Verhaltensweisen und die Gewährleistung seniorenfreundlicher Umfelder für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem erfüllteren Lebensabend.“Vorrangige Interventionen
Um diese Bemühungen zu unterstützen, arbeitet das Regionalbüro zusammen mit den Ländern an einer Reihe vorrangiger Interventionen für ein gesundes Altern im gesamten Lebensverlauf, in deren Mittelpunkt die Schaffung stützender Umfelder und die Anpassung der Gesundheitssysteme an die sich verändernden Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung stehen. Zu diesen Interventionen gehören u. a.:- Verringerung der Sturzgefahr;
- Verbesserung der Möglichkeiten zur Bewegung und des Zugangs zu ihnen;
- staatliche Unterstützung für informelle Betreuer mit einem Schwerpunkt auf der häuslichen Pflege und der Selbstpflege;
- Kapazitätsaufbau in den Bereichen Geriatrie und Gerontologie bei den Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen;
- Intensivierung der Impfung älterer Menschen gegen Grippe und Prävention von Infektionskrankheiten in Gesundheitseinrichtungen.
Themenschwerpunkt 2012: Altern
2012 jährt sich zum zehnten Male die Annahme des Internationalen Aktionsplans von Madrid über das Altern durch die Vereinten Nationen. Darüber hinaus hat die Europäische Union 2012 zum Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen erklärt und damit Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sowie zur Erschließung von Synergien eröffnet.Quelle: Pressemitteilung des WHO-Regionalbüros für Europa vom 29.03.2012
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