Wolfram-Keup – Förderpreis 2012 verliehen
Das Thema ‚Therapie der Zukunft – Zukunft der Therapie‘ stand im Mittelpunkt der 98. wissenschaftlichen Jahrestagung des Bundesverbandes für stationäre Suchtkrankenhilfe e. V. (‚buss’) am 21. und 22. März in Berlin. Es wurde u.a. die Frage diskutiert, welchen Einfluss das Internet auf die gesellschaftliche Entwicklung hat und welche Rolle digitale Medien zukünftig in der Suchttherapie spielen können. Zu Beginn der diesjährigen Tagung vergab der ‚buss’ zum zweiten Mal den Wolfram-Keup – Förderpreis, mit dem die beste wissenschaftliche oder praxisorientierte Arbeit auf dem Gebiet der Entstehung und Behandlung von Missbrauch und Sucht ausgezeichnet wird. Als Preisträgerin 2012 wurde Mira Fauth-Bühler für die Studie Nicotine Dependence Is Characterized by Disordered Reward Processing in a Network Driving Motivation prämiert. Sie und ihre Mitautoren untersuchten, wie das Gehirn von abhängigen und gelegentlichen Rauchern auf die Belohnungsankündigung von Zigaretten bzw. von Geld reagiert und fanden dabei deutliche Unterschiede zwischen beiden Gruppen: Das Belohnungssystem von abhängigen Rauchern reagiert bei beiden Varianten auf deutlich niedrigerem Niveau. Aus dieser Erkenntnis lassen sich therapeutische Strategien ableiten, die auf die Verstärkung von belohnungsanregenden Aktivitäten als Alternative zum Suchtverhalten abzielen. Aus dem Nachlass des Projektes ‚Frühwarnsystem zur Erfassung von Veränderungen der Missbrauchsmuster chemischer Substanzen in der Bundesrepublik Deutschland’, das Professor Wolfram Keup initiiert und bis zu seinem Tod am 4. Januar 2007 geleitet hat, wurde zur Erinnerung an den Stifter erstmalig 2010 der Förderpreis, der mit einem Preisgeld von 2.000 € ausgestattet ist, öffentlich ausgeschrieben und vergeben.Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V. vom 04.04.2012