Zeit für Umverteilung
„Es ist höchste Zeit, dass wir ernsthaft über Umverteilung reden und zwar über Umverteilung von oben nach unten“, begrüßt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Debatte im Bundestag vom 27.09.2012 zu den Anträgen über die Einführung einer Vermögenssteuer und zur Umverteilung des Reichtums. „Die Bürger haben ein feines Gespür für Gerechtigkeit. Wir benötigen dringend eine gerechtere Sozial- und Steuerpolitik, sonst bröckelt der soziale Zusammenhalt unserer Gesellschaft weiter“, mahnt Stadler und ergänzt: „Eine Vermögensabgabe, deren Einnahmen gezielt in die soziale Arbeit investiert würden, würde bei vielen Bürgern wieder zu mehr Vertrauen in den Staat führen.“ Die bisher bekannten Fakten aus dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hätten deutlich gezeigt, wie sehr sich die sozialen Unterschiede in der Gesellschaft verschärfen. So hätten Geringverdiener sowie Bezieher von sozialen Leistungen in den vergangenen Jahren Kaufkraftverluste hinnehmen müssen, während die kleine Gruppe der Wohlhabenden immer mehr Reichtum anhäufen konnte. „Kein Wunder“, kritisiert Stadler, denn: „Wir umverteilen seit Jahrzehnten in die falsche Richtung: von unten nach oben!“ Rentenansprüche wurden gesenkt und Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik und soziale Projekte gekürzt, während gleichzeitig Steuern für hohe Einkommen, Kapitalerträge und Vermögen gesenkt wurden. „Besonders die Kommunen benötigen mehr Spielraum für eine eigene Sozialpolitik, die die regionalen Gegebenheiten berücksichtigt“, mahnt Stadler. Die AWO unterstützt das Bündnis UmFAIRteilen und verweist in diesem Zusammenhang auf den Aktionstag des Bündnisses am kommenden Samstag, den 29. September 2012. Am Samstag finden im gesamten Bundesgebiet Demonstrationen für eine gerechtere Gesellschaft statt.Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 27.09.2012
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