Zum Tag des Vermissten Kindes am 25. Mai: Kindesinteressen eine Stimme geben
Grenzüberschreitende Kindesentführungen verhindern durch Beratung, Information und Mediation
Berlin – Jährlich erleiden weltweit viele hundert Kinder das gleiche Schicksal: Sie werden von einem Land in ein anderes entführt, weil die Eltern sich getrennt haben. Entführer sind Mutter oder Vater. Für die Kinder bedeutet das, sich plötzlich in einer fremden Umgebung wieder zu finden, in der sie niemand versteht. Mutter oder Vater, Familie und Freunde sind tausende Kilometer weit weg. Diese Kinder vermissen alles, was sie hatten und werden gleichzeitig von den Verlassenen vermisst. Sie sind Leidtragende einer Situation, die sie oft nicht verstehen und nicht beeinflussen können. „In Fällen von Kindesentführung gilt das öffentliche Mitgefühl in erster Linie den Eltern, weil sie es sind, die über ihr Schicksal reden können“, sagt Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. „Die Kinder haben in der Regel keine Stimme, ihre Nöte hört und sieht man nicht. Sie werden zum Opfer eines Konfliktes ihrer Eltern.“ Der Internationale Sozialdienst (ISD) im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. berät, informiert und vermittelt Mediationen bei drohenden und bereits eingetretenen Fällen von grenzüberschreitenden Kindesentführungen. Dabei steht das Kindeswohl immer im Zentrum der Arbeit des ISDs. „Besonders wichtig ist Prävention“, betont Löher. „Ist ein Kind erst einmal ins Ausland entführt, kann es schwer werden, eine Lösung zu finden. Kinder sind dem Verhalten ihrer Eltern dabei in der Regel schutzlos ausgeliefert.“ Als „Zentrale Anlaufstelle für grenzüberschreitende Kindschaftskonflikte“ (ZAnK) steht der ISD im Auftrag der Bundesregierung Privatpersonen und Fachleuten zur Verfügung, stellt Kontakte zu anderen Ansprechpartnern her und versucht, Konflikte zwischen Eltern einvernehmlich zu lösen. Unter http://www.ZanK.de können erste Informationen abgerufen werden, die telefonische Beratung ist kostenfrei und findet so oft statt, wie erforderlich. Der Internationale Sozialdienst ist die deutsche Zweigstelle des International Social Service und Arbeitsfeld im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. Der ISD bearbeitet Fälle mit Auslandsbezug und berät bundesweit kostenfrei die Träger der Sozialarbeit, Behörden, Gerichte, Rechtsanwälte und Privatpersonen. Dabei steht das Kindeswohl im Mittelpunkt. Weitere Informationen zum ISD und seiner Arbeit unter www.iss-ger.de. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 24.05.2012