Vincent (29)
Angestellter im Kommunalen Sozialdienst

19.06.2024

Vincent, 29, ist staatlich anerkannter Sozialarbeiter. Weg vom theorielastigen Studienfach Sozialwissenschaften hängt er nach dem Abschluss seines Forschungsprojekts und dem Erststudium Sozialarbeit als Bachelor hintendran. Er berichtet von seinen vielfältigen Erfahrungen im KSD und spricht über Hilfe zur Selbsthilfe, strukturelle und politische Aspekte, Zugangshürden durch Sprachbarrieren, Rassismusprobleme sowie den Streit um Zuständigkeit, Grauzonen und schöne Momente beim Jugendamt.

Porträtfoto von Vincent Foto: Momen Mostafa

Wie hat es dich in den Sozialbereich verschlagen?

Nach meinem Abi habe ich ein Jahr lang ein FSJ in einer Schule mit schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen gemacht. Darunter auch welche, die keine hohe Lebenserwartung hatten. Das war emotional sehr belastend. Vielleicht habe ich mich auch deshalb zuerst für Sozialwissenschaften entschieden, weil ich alle Erlebnisse dort noch sehr nah an mich herangelassen habe. Schon während des Studiums habe ich angefangen, in einem niedrigschwelligen Angebot für Drogenabhängige zu arbeiten, fast fünf Jahre lang. Danach habe ich in einer Praxis für Kinder und Jugendpsychiatrie mein Anerkennungsjahr gemacht. Das war richtig abgefahren. Ich habe mit den Kindern viel therapeutisch gearbeitet, obwohl ich gar keine therapeutische Ausbildung habe und als Sozialarbeiter angestellt wurde. Es war eigentlich mehr eine Mischung - aus allem, was ich gelernt habe, konnte ich ein bisschen mein eigenes Ding machen. Auch wenn es in der Praxis eher um psychiatrische Probleme ging, haben wir immer darauf geachtet, was im Familiensystem los war. Ich persönlich konnte mit Sozialwissenschaften nicht viel anfangen, ich bevorzuge die praktische Arbeit mit Menschen. Und auch bei Sozialer Arbeit kann man schon Leitungsposition übernehmen, wenn man das will. Es ist halt allgemein die Frage, ob man im sozialen Sektor viel Geld verdienen kann. Das ist eher selten.

Jetzt bin ich im Kommunalen Sozialdienst. Das schimpft sich in manchen Städten so, das ist eigentlich das Jugendamt. Die Benennung ist sicher eine bewusste Entscheidung, um von diesem Wort Jugendamt wegzukommen. Das ist immer noch sehr verpönt und hat einen gewissen Beigeschmack. Die Leute sind aber auch oft davon irritiert, weil sich kaum jemand etwas unter KSD vorstellen kann.

Wurden deine Erwartungen an den Beruf in der Praxis erfüllt?

Als junge:r Heranwachsende:r geht man vielleicht in so einen sozialen Beruf rein mit dem Gedanken: „Ich möchte Menschen helfen.“ Ich glaube, dass der Aspekt helfen zu wollen, immer etwas überspitzt klingt. Letzten Endes ist es ja nie mehr als Hilfe zur Selbsthilfe. Unterstützen ist vielleicht das richtige Wort: Menschen unterstützen und Lebenslagen akzeptieren. Wenn man viel Empathie hat, sollte man das anwenden können, um für Menschen ein offenes Ohr zu haben, als Ansprechpartner zu dienen und sie im besten Fall wirklich weiter zu unterstützen. Das ist, glaube ich, das oberste Ziel und die Erwartung, warum man diesen Beruf macht.

Ich habe viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht in den verschiedenen Berufen. Niedrigschwellige Arbeit ist sehr menschenorientiert, das finde ich super cool, das macht auch wirklich Spaß. Man hat natürlich in der Drogenszene auch mit vielen Facetten zu tun, die teilweise frustrierend sind, weil die Erfolgsquote relativ gering ist. Erfolg heißt in diesem Kontext, dass die Leute sich versorgen, sich um sich kümmern und irgendwie ihr Leben weiterleben können, sodass es relativ menschenwürdig ist. Dazu zählt auch, dass sie bestmöglich von der Gesellschaft akzeptiert werden. Das ist eher ein politisches Thema. Es sind viele Umstände, die eine Rolle spielen.

Meine Erwartungen wurden in vielerlei Hinsicht enttäuscht, aber das ist wieder ein übergeordnetes politisches Problem.

Alle Stereotypen, die man über Behörden kennt, die stimmen einfach. Diese langsame Arbeit, die Verwaltungszeit, letzten Endes auch die Verwaltungssozialarbeit. Wie der Begriff schon sagt, hinter der Verwaltung steckt ein elendiger, langer Kampf mit Hierarchien und Bürokratie.

Das hat sich aber zuletzt deutlich verbessert. Wir arbeiten relativ selbstständig, haben viele Befugnisse, können viel entscheiden und uns auch immer absprechen. Das läuft soweit gut, aber dann ist eben das andere strukturelle Problem, dass die Jugendhilfe komplett überlastet ist. Fachpersonal fehlt an allen Ecken. Das hat man ja eigentlich auch global als Problem - und dadurch kann man oft nicht so schnell agieren, wie man es gerne hätte. Das ist noch ein großer Aspekt, der wirklich frustrierend ist. Aber grundsätzlich würde ich sagen, dass meine Erwartungen in vielen Aspekten schon erfüllt wurden und dass es mir auf jeden Fall Spaß macht.

Wie kamst du zum Jugendamt?

In der Therapie habe ich viele Erfahrungen gemacht, die deutlich machen, dass es viele strukturelle Probleme gibt, wegen derer die Leute dann Schwierigkeiten haben. Das stellt man im Gesamtkontext auch immer wieder fest. Deswegen habe ich mich bewusst entschieden, ins Jugendamt zu gehen. Früher hätte ich gesagt, ich gehe niemals zu einer Behörde, aber was mir da gefällt sind die Aspekte der Flexibilität und der Vielfältigkeit. Man hat viele verschiedene Fälle und ist die strukturgebende Person, die das organisiert und die Hilfen einleitet. Das heißt, wenn die Menschen oder die Familien an dich herantreten und herantreten müssen, haben sie, wenn du gute Arbeit machst, die Möglichkeit schnell Hilfe zu bekommen. Das war für mich ein Aspekt, der eine große Rolle gespielt hat.

Grundsätzlich kann ich empfehlen ins Jugendamt zu gehen, weil das viele Facetten mit sich bringt, die interessant und vielfältig sind. Und wenn es sich dabei um Menschen mit Migrationshintergrund handelt, würde ich mir absolut wünschen, dass sie mehr in Behörden aktiv sind. Das wäre wichtig für die Familien sowie für das Kollegium.

Gibt es ein Beispiel, wo das politische System deine Erwartungen enttäuscht?

Soziale Arbeit muss politischer werden. Auch die Arbeitsvoraussetzungen müssen sich ändern, damit die Leute mehr Lust auf die Arbeit haben und langfristig dranbleiben wollen. Ich glaube, die Burnout-Quote bei Sozialarbeit ist sehr hoch. Ich kriege es aus dem Bekanntenkreis mit, dass viele einfach keinen Bock mehr haben und abspringen. Das muss in erster Linie politisch angegangen werden.

Die Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern, die Gehälter müssen hoch. Gerade jetzt in Bezug auf die Inflation ist das einfach nötig. Die Sozialarbeit muss in vielerlei Hinsicht politischer werden. Wir brauchen eine festere Stimme für uns, das ist wichtig.

Grundsätzlich ist es immer ein Problem, wenn man mit Menschen mit Migrationshintergrund zu tun hat, die bestenfalls erst seit kurzem in Deutschland sind. Die haben sowieso schon mit enorm vielen Hürden und Widerständen zu kämpfen, aber in Deutschland zählt die Amtssprache Deutsch und die wird oft bei Behörden vorausgesetzt. Da kommen viele Situationen zustande, die die Einleitung von Hilfen problematisch machen. Es gibt genug Leute, die eine Familienhilfe haben möchten und brauchen. Die ist dann zwar möglich, aber wenn die Menschen die deutsche Sprache nicht beherrschen, braucht man natürlich auch Familien-Helfer:innen mit den entsprechenden Sprachkenntnissen. Jedoch gibt es die natürlich nicht für alle möglichen Sprachen. Eine weitere große Lücke ist da, dass keine Übersetzer:innen vor Ort zur Verfügung stehen oder jemand beordert werden kann. Das erschwert die Arbeit ungemein.

Es ist auch einfach etwas, was aus meiner Sicht null nachvollziehbar ist, weil wir nicht erst seit kurzem eine Gesellschaft sind, die aus vielen verschiedenen Nationen besteht, sondern seit Jahrzehnten. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten eben vervielfacht und trotzdem gibt es noch keine Lösungen, was sehr schade ist.

Ist das ein Entwicklungsproblem oder könnte man sagen, dass es in der Sozialen Arbeit Rassismusprobleme gibt?

Ich würde es gar nicht so sehr auf die Soziale Arbeit beschränken, aber ich denke erstmal, dass es behördliche Rassismen gibt. Alltagsrassismen in einer Behörde sind allseits bekannt. Dazu kommt Verwaltungsmangel, also extreme behördliche Schwierigkeiten. Wobei ich sagen muss, dass wir als Behörde ja schon immer die Möglichkeit hatten, eine:n Dolmetscher:in dazuzugeben.

Das klappt auch gut, aber es gibt eine Absprache, in der es wieder um Finanzen und Zuschüsse geht. Deswegen gibt es oft Probleme, weil geregelt werden muss: Wer trägt die Kosten und wie? Übernimmt die Trägerschaft die Kosten oder übernehmen wir die Kosten? Da gibt es große, große Uneinigkeiten.

Es gibt große Probleme mit den Geflüchteten aus der Ukraine, viele sind in den Messehallen untergebracht. Gesetzlich ist geregelt, wer zuständig ist und wer die Verantwortung trägt. Es geht in der Stadt und nach dem SGB 8 immer um Zuständigkeiten. Deswegen gibt es immer wieder Uneinigkeiten, wenn jemand hierherkommt und in die Messehallen geschickt wird.  Das ist ja auch die Öffentlichkeit, aber wer ist dafür zuständig? Oft kommen Eltern oder Mütter mit ihren Kindern und reisen dann alleine wieder zurück in die Ukraine, weil sie die Kinder hierlassen möchten, aus verschiedensten nachvollziehbaren Gründen. Vermutlich auch oft, damit sie der Wehrpflicht nicht nachkommen müssen. Sobald die Mutter weg ist, kommt der Disput.  Es gibt bei uns die Stelle „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ (UMF).  Sind die denn nicht unbegleitet? Wäre dann nicht die Stelle zuständig? Durch diese Streitigkeiten verzögert sich manchmal die Arbeit um einen so langen Zeitraum, dass es für die Betroffenen überhaupt nicht mehr hinnehmbar ist. Diese UMF-Stelle wurde in erster Linie eingesetzt, als 2014 viele Syrer:innen und Iraker:innen hierherkamen. Es war wirklich so, dass viele einfach unbegleitet kamen, die Lage war ja viel deutlicher. Da war es auch schwierig bis kaum möglich, die wieder zurückzuweisen, aus politischen Gründen sowie aufgrund des Weges und der Fluchtrouten.

Die Situation hat sich mittlerweile geändert, man müsste als Behörde viel früher darauf reagieren und vielleicht eine extra Stelle einrichten, die nicht nur für unbegleitete, sondern allgemein für minderjährige Geflüchtete zuständig ist. Das würde das alles viel kompakter machen, dann hätte man klare Zuständigkeiten geregelt.

Welche positiven Erfahrungen hast du gemacht?

Da gibt es auch reichlich Beispiele. Ich habe jetzt gerade um die 30 Familien-Fälle, die Hilfe bekommen. Das läuft zum Beispiel über die sozialpädagogische Familienhilfe oder den Erziehungsbeistand, die Kinder können aber auch in einer Bogengruppe oder Fünftagesgruppe untergebracht sein. Letzten Endes gibt es viele Beispiele, bei denen ich im Rahmen einer Kindeswohlgefährdung dazugekommen bin, zum Beispiel wegen Alkoholismus seitens der Mutter, die aber einsichtig war und dann beispielsweise eine Familienhilfe in Anspruch genommen hat. Jetzt, nach einem halben Jahr, kann die Familienhilfe wieder beendet werden, weil alles gut geklappt hat und die Zusammenarbeit hervorragend war, was die Mutter auch selber gesagt hat. Das hat mir gutgetan, es war Glück im Unglück genau zum richtigen Zeitpunkt.

Es gibt genug Positivbeispiele beim Jugendamt und über die müssten wir als Sozialarbeiter:innen viel mehr sprechen. Das Jugendamt kriegt immer nur Negativschlagzeilen, wenn etwas schiefläuft. Auf der anderen Seite wird täglich daran gearbeitet, dass es in den Familien funktioniert und wieder besser laufen kann. In erster Linie ist das ja unsere Aufgabe. Wir wollen keine Kinder wegnehmen oder Familien zerstören, sondern dafür sorgen, dass Kinder zurückgeführt werden bzw. bestenfalls bleiben können und Familien ihre Situation verbessern können.

Meinst du, dass es manchmal Fälle gibt, wo Familien ungerechtfertigt zerstört werden?

Ich denke, da ist das Gesetz relativ klar, besonders das Kinderschutzgesetz und SGB 8A zur Kindeswohlgefährdung. Wir haben dafür klare Richtlinien und wir bekommen alle zuerst Fortbildungen, wenn wir eingestellt werden, auch Kinderschutzfortbildungen. Es gibt genug Beispiele und Indikatoren, an denen wir sowas abarbeiten und in einer kollegialen Beratung besprechen. Es müssen bestimmte Punkte durchgegangen werden, damit wir überhaupt tätig werden können. Da gibt es viele Instanzen, die mit eingebunden sind, sodass eigentlich wirklich alle Parteien abgesichert sind. Als zweite Instanz müssen wir bei Widerspruch der Eltern immer über das Familiengericht gehen. Ich will nicht abstreiten, dass es auf jeden Fall bestimmt Situationen und Einzelfälle gibt, wo alles hätte entschieden werden können. Zum Glück gibt es Rechtsnormen, die einen dazu befähigen, etwas dagegen zu tun. Das ist auch wichtig.

Es ist auf jeden Fall sichtbar und kritisch anzumerken, dass wir als Sozialarbeiter:innen, als Zuständige des Jugendamtes, eigentlich so viel Macht haben. Wir haben die Entscheidungskraft zu sagen: „Wir nehmen jemanden in Obhut.“ Im Endeffekt gehe ich erstmal aus menschlicher Sicht davon aus, dass wir das nur tun würden, wenn wir selber das Gefühl oder die Beweise dafür haben, dass es zu Hause nicht geht, weil es eine Kindeswohlgefährdung darstellt.

Was ist denn entscheidend dafür, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt?

Das ist ein bisschen Abwägungssache. Die klassischen Beispiele sind: körperliche Misshandlung, sexueller Missbrauch, also Gewalt in jeglicher Form gegenüber dem Kind, dann Verwahrlosung, Vernachlässigung oder Isolation von der Gesellschaft. Es gibt bestimmte Bereiche, wo es relativ deutlich ist und man klar abschätzen kann, ob sich das mit einer Hilfe ändern könnte oder nicht. Dann würden wir erst immer über die Hilfe gehen. Das Alter ist natürlich auch entscheidend. Wenn ein Kind zu jung ist und die Wohnung aussieht wie ein Müllhaufen, dann muss es erstmal da raus, aber das ist nur eine vorübergehende Lösung. Wenn das Kind schon zehn Jahre alt ist und die Wohnung schlimm aussieht, aber man sagen kann: „In einer Woche muss hier wieder klar Schiff sein“, dann würde man es unter Umständen einfach dabei belassen. Also bestimmte Umstände spielen eine Rolle, aber insgesamt sind natürlich auch immer die Ressourcen der Eltern oder der Familie relevant. Wenn man zum Beispiel sieht, dass es schlecht läuft, aber die Familie viele unterstützende Verwandte hat oder an viele Institutionen angebunden ist, wie Schulen und Freizeitmöglichkeiten. Das rechnet man alles mit ein und dann schaut man, ob eine Perspektive da ist. Wenn die nicht da ist, ist es ja auch meistens ganz gut, so früh wie möglich zu handeln.

Würdest du deiner Erfahrung nach sagen, dass in diesem Punkt Rassismus stattfindet?

Ja, hundertprozentig. Letzten Endes muss ich immer davon ausgehen, dass die Einstellung und Voreingenommenheit der Mitarbeitenden eine Rolle spielt. Das kann man feststellen, wenn eine Person aus dem Jugendamt zum Beispiel immer wieder Vorurteile gegenüber einer bestimmten Menschengruppe im Kopf hat und sie dann eine entsprechende Familie antrifft, wobei vielleicht bestimmte Ressentiments bedient werden. Dann wird es umso schlimmere Auswirkungen haben, weil die Person sich schneller in ihren Vorurteilen bestätigt fühlt. Das ist schon ein Problem.

Ich will das nicht relativieren, aber dieses Schubladendenken liegt dennoch leider in der menschlichen Natur. Teilweise kann es auch hilfreich sein in Schubladen zu denken, weil man dadurch bestimmte Probleme anders angehen kann. Aber es ist immer auch abhängig davon, inwieweit die Person reflektieren kann.

Leider bin ich mir sicher, dass das immer wieder mal auftritt und nicht nur Rassismus gegen muslimische Menschen betrifft. Antiziganismus spielt auch eine große Rolle.

Es gibt immer Risikofaktoren und da spielt das Genogramm eine Rolle bzw. die biografische Geschichte. Wenn in einer Familie zum Beispiel die Mutter oder der Vater selber eine Jugendhilfe erfahren haben, dann spielt das natürlich auch eine Rolle. Das ist einer von vielen Risikofaktoren, die es geben kann. Suchterkrankungen sind ein weiteres Beispiel, das unter Umständen eine direkte Gefährdung bedeutet. Das wird auch biografisch ermittelt. Wir probieren immer hinterherzukommen so weit es geht, genauso wie wir probieren, auf die Ressourcen zu kommen. Dafür probieren wir halt auch alles herauszufinden, was nicht so positiv ist.

Was würdest du herangehenden Sozialarbeit-Studierenden empfehlen?

Es ist wichtig, sich in der Profession ernst zu nehmen. Wir sind eine sehr wichtige Ressource für den Staat und für die Menschen natürlich auch, was das Wichtigste sein sollte. Deswegen haben wir bestimmte Forderungen zu stellen. Daher ist es wichtig, dass wir politisch im Kollektiv auftreten und unsere Forderungen haben.

Angehenden Sozialarbeit-Studierenden würde ich erstmal sagen, dass sie ihren eigenen Wert überdenken sollen. Gerade in Bezug auf die Klientel bzw. die adressierten Personen ist es am wichtigsten, dass man immer auf Augenhöhe mit denen spricht und sich in dem Zusammenhang nicht zu wichtig nimmt. Wir sind letzten Endes Sozialarbeiter:innen, wir sollten unterstützend sein, aber wir sollten uns nicht selber so hervorheben, dass wir denken, die Menschen können ohne uns nicht.


Interview & Porträt: Momen Mostafa

Textbearbeitung: Maria Fridman

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