Rund 500 Stellen für schulische Sozialarbeit in Niedersachsen ausgeschrieben
Das Land Niedersachsen schafft nach eigenen Angaben erstmals seit vielen Jahren wieder dauerhafte Arbeitsmöglichkeiten für sozialpädagogische Fachkräfte an niedersächsischen Schulen. Die Stellenausschreibungen sind Teil eines Gesamtkonzeptes der Landesregierung, wonach schulische Sozialarbeit in Niedersachsen deutlich ausgebaut und auch in Landesverantwortung durchgeführt werden soll. Insgesamt wurden für rund 500 allgemein bildenden öffentlichen Schulen Stellen für schulische Sozialarbeit ausgeschrieben. Es heißt, dass damit nahezu flächendeckend öffentliche Hauptschulen, Oberschulen, Kooperative und Integrierte Gesamtschulen sowie teilweise Realschulen mit sozialpädagogischen Fachkräften ausgestattet werden können. Ziel des Gesamtkonzeptes ist es, an insgesamt rund öffentlichen 1000 Schulen sozialpädagogische Fachkräfte im Landesdienst vorzuhalten. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt erklärt dazu: „Soziale Arbeit wird immer mehr zu einem unverzichtbaren Bestandteil des schulischen Angebots. Im Interesse der Fachkräfte und Schulen, aber auch im Interesse der Kinder und Jugendlichen braucht schulische Sozialarbeit verlässliche Rahmenbedingungen und Kontinuität." Die neuen sozialpädagogischen Fachkräfte sollen im Landesdienst unbefristet angestellt werden. Ihr Aufgabenprofil sieht laut Kultusministerium unter anderem vor, Schulen bei der Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, Schülerinnen und Schüler bei persönlichen Problemen zu beraten, Maßnahmen zur Berufsorientierung durchzuführen oder die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, zum Beispiel in der Kinder- und Jugendhilfe, zu verbessern. Während an den Integrierten Gesamtschulen und Realschulen eine Stellenbesetzung so schnell wie möglich erfolgen kann, sei an den Hauptschulen, Oberschulen und Kooperativen Gesamtschulen in der Regel ein Dienstbeginn zum 1. Januar 2017 vorgesehen. Die neuen Stellen sollen auch das zum 31. Dezember 2016 auslaufende sogenannte Hauptschulprofilierungsprogramm ersetzen, mit dem das Land bisher Maßnahmen zur Berufsorientierung an Hauptschulen, Oberschulen und Kooperativen Gesamtschulen unterstützt hat. Bislang hatte das Niedersächsische Kultusministerium die Kosten für sozialpädagogische Fachkräfte mit den kommunalen Schulträgern geteilt übernommen, künftig will sie das Land vollständig zur Entlastung der Kommunen tragen. Wie es aus dem Ministerium weiter heißt, waren im Rahmen des Gesamtkonzeptes Anfang des Jahres bereits 100 Stellen für etwa 150 Grundschulen mit besonders hohen Flüchtlingszahlen ausgeschriebenen worden. Daneben beschäftigt das Land rund 200 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Ganztagsschulen sowie rund 100 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter an berufsbildenden Schulen. Das Konzept der Landesregierung sieht darüber hinaus vor, Ganztagsschulen auf freiwilliger Basis die Möglichkeit zu eröffnen, aus ihrem Budget für den Ganztagsschulbetrieb Mittel für Schulsozialarbeit einzusetzen. Auf diese Weise können auch die im Ganztag stark vertretenen Gymnasien Schulsozialarbeit stärker verankern. Die Stellenausschreibungen sind einsehbar unter www.landesschulbehoerde-niedersachsen.deQuelle: Presseinformation des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 13. Juli 2016