Wie Krankenhäuser sich fit für die Zukunft machen
VDI-Expertenforum zum Green Hospital zeigt Einsparpotenziale, ökologische Verbesserungen und höheren Patientenkomfort auf
Forschung und Entwicklung zum Thema "Green Hospital" nehmen gegenwärtig in der Gesundheitswirtschaft eine zentrale Rolle ein. Krankenhäuser müssen immer effizienter, smarter und nachhaltiger wirtschaften. Das hat auch das VDI-Expertenforum zu „Green Hospital“ am 5. März 2013 in Düsseldorf gezeigt. Knapp 60 Experten aus den Bereichen Architektur, Facility-Management, Hygienemanagement, Medizintechnik, Qualitätssicherung und Ressourceneffizienz diskutierten intensiv dieses Querschnittthema aus ihren verschiedenen Blickwinkeln. Ziel des Green-Hospital-Konzepts ist, die vier Säulen Gebäude und Energie, Medizintechnik und Workflow, Information und Kommunikation sowie Prozesse und Services in ihrer Vernetzung in Krankenhäusern zu analysieren und unter Berücksichtigung ihrer Wechselwirkungen weiterzuentwickeln. Durch Erschließung von Synergien wird eine Effizienzsteigerung und verbesserte Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung von Umweltschutz und Patientenwohl angestrebt. Siemens hat bereits mit dem „Green+ Check“-Tool ein Instrument zur Nachhaltigkeitsprüfung in Krankenhäusern entwickelt. Einbezogen werden Unternehmenskennzahlen und vor Ort ermittelte Daten, die u.a. in systematisierten Interviews erhoben werden. „Unser ‚Green+ Check‘ ist wesentlich mehr als ein Umwelt-Check", erläutert Jens Schneider von Siemens Healthcare Consulting auf der Veranstaltung. „Es ist ein Management-Tool, das dem Klinikmanagement ein klares Bild davon liefert, wo das Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb in puncto Ökologie, Ökonomie, Qualität und Effizienz steht." Michael Bothe von der VDE-Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH sieht den Begriff „Blue Hospital“ als Weiterentwicklung von „Green Hospital“. Blue Hospital repräsentiert ein ganzheitliches, nachhaltiges und mehrdimensionales Konzept für den Bau, Betrieb und die laufende Optimierung eines Krankenhauses. Die wichtigste Zielsetzung des Konzepts ist die Verbesserung der medizinischen Patientenversorgung bei gleichzeitiger Einbeziehung der wirtschaftlichen Effizienz des Krankenhauses als entscheidender Faktor. „Durch das Zusammenspiel von moderner Gebäudeautomation, effizienten klinischen Pfaden und intelligenter Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, Medizintechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnik lassen sich nicht nur Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent, sondern auch deutlich mehr Patientenkomfort und damit Wettbewerbsvorteile erzielen“, so Bothe. In der abschließenden Podiumsdiskussion wies Prof. Thomas Eikmann von der Universität Gießen darauf hin, dass Effizienzreserven allerdings nicht auf Kosten der Genesung von Patienten und der Arbeitsbelastung von Krankenhausmitarbeiter erkauft werden dürfen. Einig waren sich alle Experten, dass Nachhaltigkeit im Krankenhaus nicht unbedingt zu höheren Kosten führt, sondern häufig dazu beiträgt, Kosten zu senken. Der Vorschlag Prof. Horst Weißsiekers von der Schmidt Reuter GmbH und Moderator der Veranstaltung, zur Gründung eines fachbereichsübergreifenden VDI-Fachausschusses stieß auf große Zustimmung. „Die Bündelung des Expertenwissens in einem Fachausschuss ist eine gute Grundlage, das Thema Green Hospital im VDI umfassend zu bearbeiten“, meint Weißsieker. „Die Aufgabe des Ausschusses wird die Koordination verschiedener VDI-Richtlinienprojekte zu dem Themenkomplex sein.“ Die Förderung von Innovationen, die Qualitätssicherung in regelungsrelevanten Bereichen und die Bewusstseinsbildung für Ressourceneffizienz im Gesundheitswesen sind ein besonderes Anliegen des VDI und Aufgabe des zukünftigen Fachausschusses. Veranstalter des Expertenforums war die VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences. Der VDI - Sprecher, Gestalter, NetzwerkerIngenieure brauchen eine starke Vereinigung, die sie bei ihrer Arbeit unterstützt, fördert und vertritt. Diese Aufgabe übernimmt der VDI Verein Deutscher Ingenieure. Seit über 150 Jahren steht er Ingenieurinnen und Ingenieuren zuverlässig zur Seite. Mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres Technikstandorts. Das überzeugt: Mit über 150.000 Mitgliedern ist der VDI die mit Abstand größte Ingenieurvereinigung Deutschlands.
Quelle: Pressemitteilung des VDI vom 11.03.2013
www.vdi.de