100.Geburtstag wird immer häufiger
Hochaltrige sind eine in Forschung und Öffentlichkeit bislang nicht ausreichend beachtete Bevölkerungsgruppe. Dabei ist die Gruppe der über Hundertjährigen die am schnellsten wachsende Altersgruppe in Deutschland. Die aktuellen Studien des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité - Universitätsmedizin widmen sich diesem neuen Phänom. Studien-Ergebnisse zu Lebensperspektiven und zur Versorgungssituation hochaltriger Menschen wurden nun im Rahmen der Veranstaltung „Langlebige – Gesundheit und Teilhabe einer Bevölkerungsgruppe mit Zukunft" vorgestellt. Das teilt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend würdigend mit.
Im Mittelpunkt der aktuellen Veranstaltung standen nach BMFSFJ-Angaben sowohl die Lebensperspektiven von sehr alten Menschen als auch die ihrer Angehörigen. Die Teilnehmenden erhielten danach einen Einblick in generationsübergreifende Beziehungen und ihre Lebenssituation. Darüber hinaus lieferte eine Studie mit Krankenkassendaten Erkenntnisse zur Versorgungssituation hochaltriger Menschen im Alter von 80-89, 90-99, 100 Jahre und älter. Die Ergebnisse zeigten, dass Hundertjährige heute an einer geringeren Anzahl von Krankheiten leiden als jüngere Kohorten hochaltriger Menschen. Im Quartal vor dem Tod wiesen Menschen, die als Hundertjährige verstarben im Durchschnitt 3,3 Erkrankungen auf. Im Vergleich dazu waren es 4,6 Erkrankungen bei Menschen, die als Achtzigjährige starben.
Die steigende Zahl Hundertjähriger mache auf beeindruckende Weise sichtbar, dass die Lebenserwartung weiter steigt, so das BMFSFJ. Die entscheidende Frage aus Sicht der Politik sei „Wie gelingt es, älteren Menschen – auch bei Unterstützungsbedarf – ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben bis ins höchste Alter zu ermöglichen?" Grundgedanke dabei ist, dass ältere Menschen weiter an der Gesellschaft teilhaben können.
Mehr Informationen zur Arbeitsgruppe 100+ unter https://medsoz.charite.de/forschung/alternsforschung/hundertjaehrigen_studie/
Quelle: BMFSFJ-Presseinformation vom 28. Juni 2017