14. Kinder- und Jugendbericht: Soziale Ungleichheit

Soziale Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen ernsthaft angehen

„Dass jeder dritte junge Mensch mit Migrationshintergrund noch immer keinen Berufsabschluss hat ist ein Alarmsignal“, stellt Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der Verabschiedung des 14. Kinder- und Jugendberichts am 30.01.2013 im Kabinett erneut fest. Die Caritas hat darauf schon in der Stellungnahme zum Entwurf des 4. Armuts- und Reichtumsberichts hingewiesen. Schulen und Kindertageseinrichtungen müssten alle Anstrengungen darauf richten, dass sich die unterschiedliche soziale Herkunft beim Bildungserfolg junger Menschen nicht auswirkt. Um allen Bildungserfolg zu ermöglichen sei neben anderen Maßnahmen die Schulsozialarbeit zentral. Der Bericht bestätige, dass Schulsozialarbeiter einen direkteren Zugang zu Schülern und Eltern und ihren sozialen Problemen haben als Lehrkräfte. Sie leisten zudem einen entscheidenden Beitrag beim Übergang von benachteiligten Schülern in Ausbildung und Beruf. „Dringender Handlungsbedarf ist deswegen bei den Schulsozialarbeitern gegeben, deren Stellen am Ende des Jahres wegfallen, weil die Finanzierung durch den Bund ausläuft“, so Neher. Im Bildungs- und Teilhabepaket wurden diese Stellen für zwei Jahre befristet eingerichtet. Die Mehrzahl der Länder und Kommunen wird eine Anschlussfinanzierung nicht aufbringen. „Hier wurden Schulsozialarbeiter gezielt in Kommunen eingesetzt, in denen ihre Hilfe benachteiligten jungen Menschen bislang aus finanziellen Gründen verwehrt war. Dass sie wieder gehen müssen, bevor ihre Arbeit Früchte trägt, ist angesichts der Erkenntnisse des Berichts zur sozialen Ungleichheit junger Menschen ein Trauerspiel“, bedauert Neher. Bund, Länder und Kommunen seien gemeinsam gefordert, Lösungen zu finden, um die Schulsozialarbeit an diesen Standorten fortzusetzen. 

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 30.01.2013