20 Jahre Bürgerstiftungen: Bilanz und Ausblick auf Forum Aktive Bürgerschaft
Das Forum Aktive Bürgerschaft 2016 blickte vor wenigen Tagen mit etwa 200 Stiftern, Aktiven und Experten auf 20 erfolgreiche Jahre Bürgerstiftungen in Deutschland zurück und nach vorn. Prominent besetzt war insbesondere die Diskussionsrunde über Beiträge von Bürgerstiftungen zu den zukünftigen Herausforderungen der Bundesrepublik: mit der Bürgerstifterin und ehemaligen Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich, dem Chefredakteur der Tageszeitung Der Tagesspiegel Stephan-Andreas Casdorff, dem Historiker und Demokratieexperten Prof. Dr. Paul Nolte und Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Seit 1996 haben sich Idee und Konzept von Bürgerstiftungen in Deutschland etabliert. Nach Informationen des Forums engagieren sich bisher in fast 400 Orten und Regionen solche „Stiftungen von Bürgern für Bürger“. Etwa 50.000 Menschen sind danach in Gremien oder Projekten engagiert, sind Stifter, Spender oder haben unter dem Dach von Bürgerstiftungen Partnerstiftungen gegründet. Attraktive Alternativen zur rechtlich selbstständigen Stiftung sind nach Auskunft von Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Stiftugn Aktive Bürgerschaft, Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen geworden. Während die Anzahl der rechtlich selbstständigen Stiftungen in Deutschland rückläufig sei, so Nährlich, erleichtern die vor wenigen Jahren wieder entdeckten Formen des Stiftens auch dort, wo man lebt, persönliches Engagement: mit eigenem Namen, allen steuerlichen Möglichkeiten, im Kreis von Gleichgesinnten und zu geringen Kosten. Bereits heute verwaltet nach Angaben der Stiftung Aktive Bürgerschaft ein Drittel der Bürgerstiftungen über 600 weitere Partnerstiftungen. Mehr als 300 Millionen Euro betrage inzwischen das gemeinsame Stiftungskapital und die bisherigen Förderausgaben summierten sich auf bald 100 Millionen Euro. Aktuell spielt das Engagement für Geflüchtete bei vielen Bürgerstiftungen eine wichtige Rolle. Mittlerweile komme den Bürgerstiftungen auch eine gewachsene Rolle zu, um Hilfe und Helfer vor Ort zusammenzubringen: Je länger Bürgerstiftungen bestehen, desto größer sind die gewonnenen Kompetenzen, desto wirkungsvoller ist die Koordination. Vielerorts entwickeln sich Bürgerstiftungen als erste Ansprechpartner rund um das Thema Engagement, lautet ein weiteres Fazit nach 20 Jahren. Mehr Informationen unterwww.aktive-buergerschaft.de