Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg" informiert, berät und unterstützt weiterhin nach Familienphase
Das Bundesfamilienministerium und die Bundesagentur für Arbeit ziehen nach zehn Jahren des Aktionsprogramms „Perspektive Wiedereinstieg" für Frauen und Männer, die nach längerer Unterbrechung wieder in das Berufsleben zurückkehren möchten, eine positive Bilanz. Nach einer solchen Familienphase ist der Wiedereinstieg mit Hürden versehen. Das Aktionsprogramm mit mehrfach ausgezeichneten innovativen Ansätezn bietet auch zukünftig verschiedene Unterstützungsangebote.
Dr. Ralf Kleindiek Staatssekretär im Bundesfrauenministerium (BMFSFJ) betont, dass ein Schwerpunkt auf die verbesserte Vereinbarkeit von Wiedereinstieg und der Verantwortung für zu pflegende Angehörige oder Freunde gelegt wird. „Denn immer mehr Menschen steigen aus diesen Gründen aus dem Erwerbsleben aus. Und wir werden auch weiter für eine zeitliche Entlastung beim Wiedereinstieg durch die Inanspruchnahme von Haushaltsnahen Dienstleistungen werben", so Kleindiek. Damit werde gleichzeitig die legale, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, insbesondere von Frauen, gefördert.
Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, sieht die besondere Bedeutung der Initiative für den wachsenden Bedarfs an Fachkräften. "Diese Menschen stellen ein wichtiges Arbeitskräftepotenzial dar: Sie bringen wertvolle Lebens- und Berufserfahrung mit; darauf bauen wir auf. Unsere Beauftragten für Chancengleichheit spielen mit ihren Beratungsangeboten dabei eine besondere Rolle."
Das Lotsenportal www.perspektive-wiedereinstieg.de unterstützt mit umfangreichen Informationen rund um das komplexe Thema "Wiedereinstieg". Die Plattform richtet sich nicht nur an Wiedereinsteigende, sondern auch an ihre Partnerinnen und Partner, Familien und Unternehmen. Mit einem Wiedereinstiegsrechner lässt sich laut BMFSFJ nachrechnen, dass sich der Wiedereinstieg in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lohnt. Die XING-Gruppe: „Perspektive Wiedereinstieg: Klick Dich rein – für neue Wege" biete zudem Möglichkeiten des Austauschs mit anderen Wiedereinsteigenden sowie Kontakte zu Unternehmen und ist ebenfalls über das Lotsenportal zu erreichen.
Herzstück des Aktionsprogramms sind die über den Europäischen Sozialfonds (ESF) mitfinanzierten Projekte. Deren Projektträger begleiten und unterstützen bundesweit Wiedereinsteigende und beziehen dabei Unternehmen in ihre Netzwerke ein.
In der ESF-Förderperiode 2007 bis 2013 wurden im Rahmen des ESF-Programms „Perspektive Wiedereinstieg" über 30.000 Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger informiert und beraten. Knapp 7.000 wurden bei der Rückkehr in den Beruf eng unterstützt – das Ergebnis: eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder Qualifizierung bei mehr als 65 Prozent der Teilnehmenden.
Im aktuellen ESF-Bundesprogramm „Perspektive Wiedereinstieg – Potenziale erschließen" beraten und coachen seit Juli 2015 Projektträger an 22 Standorten bundesweit Wiedereinstiegsinteressierte. Gemeinsam mit den Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agenturen für Arbeit und Jobcenter vor Ort unterstützen die Projektträger einen qualitativen und nachhaltigen beruflichen Wiedereinstieg. Eine Liste mit den Standorten finden Sie unter http://www.perspektive-wiedereinstieg.de/Navigation/DE/Das_Aktionsprogramm/ESF-Modellstandorte/esf-modellstandorte_uebersicht_node.html.
Mit „PWE@online" werden den Wiedereinsteigenden hier außerdem innovative Module der online-Qualifizierung zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe sie sich örtlich und zeitlich flexibel weiterbilden und digitale Arbeitsformen erproben können.
Eine zweite Förderphase des ESF-Programms ist laut BMFSFJ ab Januar 2019 geplant. Für die aktuelle ESF-Förderperiode werden dafür im Zeitraum von 2015 bis 2021 rund 28 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie unter anderem unter
www.perspektive-wiedereinstieg.de
www.wiedereinstiegsrechner.de; www.esf.de/pwe
Quelle: Presseinformation des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 8. März 2018