Angelsächsische Studien zu Geschwisterbeziehungen im Überblick
Es ist an der Zeit, die Belange von Geschwistern systematisch zu berücksichtigen, betont das Sozialpädagogische Institut (SPI) von SOS-Kinderdorf. Das Institut legt mit ihrem neuesten Materialienband (Nr. 9) einen Überblick über Ergebnisse von bemerkenswerten Studien zur Geschwisterlichkeit als soziale Einflussgröße vor.
Viele Kinder und Jugendliche leiden darunter, wenn sie das Auseinanderbrechen der Familie und den Wechsel an einen neuen Lebensort ohne den Beistand ihrer Geschwister durchstehen müssen. Geschwister brauchen die haltgebende Verbindung zueinander. Sie zu stützen ist die Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe. Noch immer werden in vielen Ländern Geschwister häufig im Rahmen von Jugendhilfemaßnahmen getrennt und haben wenig Kontakt zueinander. Dabei ist es – insbesondere vor dem Hintergrund der Kinderrechte – kaum hinnehmbar,wenn solche Trennungen mit Platzmangel oder einer ungeeigneten Infrastruktur begründet werden.
Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im angelsächsischen Sprachraum widmen sich seit längerem vermehrt dem Wirkfaktor Geschwisterbeziehung. Die Ergebnisse sind hierzulande bis heute nur wenig zur Kenntnis genommen worden, obwohl sie durchweg beachtlich sind. Um sie auch für die hiesige Kinder- und Jugendhilfe nutzbar zu machen, werden in einem aktuellen Materialienband ausgewählte Arbeiten vorgestellt. Sie bieten konkrete Orientierung im Kontext von Unterbringungsentscheidungen und bei der Gestaltung von Hilfen.
Mehr Information und Bestellmöglichkeit unter www.sos-fachportal.de/paedagogik/mediathek
Quelle: Pressemitteilung des Sozialpädagogischen Institutes von SOS-Kinderdorf vom 25. Januar 2017