AWO kritisiert Bericht zum Kita-Ausbau

„Ohne eine Bedarfsermittlung kann kein bedarfsgerechter Ausbau stattfinden“, stellt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler fest und kritisiert damit ein Ergebnis des heute veröffentlichten und vom Bundeskabinett verabschiedeten Vierten Zwischenberichts zur Evaluierung des Kinderförderungsgesetzes. Demnach haben weniger als ein Drittel der Kommunen überhaupt aussagekräftige Umfragen bei Eltern mit Kindern unter drei Jahren zu ihren Betreuungswünschen durchgeführt. Deshalb wäre weder klar wie viele Plätze gebraucht, noch in welchem Umfang Kinderbetreuung nötig werden wird. „Die Folge der mangelnden Vorbereitung auf den ab August 2013 geltenden Rechtsanspruch dürfe auf keinen Fall die Verschlechterung der Betreuungsqualität sein, wie zum Beispiel durch plötzliche Gruppenvergrößerungen“, warnt Stadler. Derzeit bestünde laut dem Zwischenbericht eine hohe Zufriedenheit der Eltern mit der Betreuungssituation. Diese sei bei Eltern mit Kindern in der Kindertagespflege sogar in fast allen Bereichen höher, als bei Eltern von Kindern in Kindertageseinrichtungen. „Dies ist ein klares Signal auch die Rahmenbedingungen für die Kindertagespflege und dabei vor allem die Bezahlung der Tagespflegepersonen weiter zu verbessern“, findet Stadler und ergänzt: „Vielerorts ist der Mangel an qualifizierten Erziehern für Kindertagesstätten und auch engagierten Kindertagespflegepersonen eine große Hürde für den Ausbau an Betreuungsplätzen.“ Entsprechend den Ergebnissen einer Befragung des Vierten Zwischenberichts weisen in der Tagespflege Tätige daraufhin, dass ihre  Leistung in der Gesellschaft besser anerkannt und die Schaffung beruflicher Perspektiven im Arbeitsfeld der Kinderförderung entwickelt werden müssten.


Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 13.03.2013
www.awo.org