Bericht zur Beteiligung von Vätern an Familienarbeit in Europa

Die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa hat sich mit der Beteiligung von Vätern an der Familienarbeit in acht europäischen Ländern (Deutschland, Estland, Island, Norwegen, Österreich, Schweden, Slowenien, Tschechische Republik) befasst. Darauf macht u. a. die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen (AGF) in ihrem aktuellen Newsletter aufmerksam. Im Zentrum der Untersuchung standen Maßnahmen und Instrumente, die wirksam eine stärkere Beteiligung von Vätern an der Familienarbeit fördern und der aktuelle Stand von deren Einführung.

Die familienpolitische Debatte in Deutschland ist aktuell von der Frage geprägt, wie eine partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestaltet werden kann. Das Ziel, Väter stärker in Familienarbeit einzubinden und ihnen „mehr Zeit für Familie" zu ermöglichen, steht auch europaweit vermehrt auf der politischen Tagesordnung. So schätzt der Bericht einleitend ien. 

Zu den Faktoren des Gelingens einer partnerschaftliche Neuverteilung von Familienarbeit zwischen den Partnern zählt er finanzielle Ressourcen, Werte und Normen sowie politische Rahmenbedingungen. Elternzeiten, die für Väter reserviert sind, könnten dabei als "Türöffner" dienen, da sie an einer entscheidenden Stelle im Lebensverlauf ansetzten: "Der Geburt des (ersten) Kindes, mit dem die Familienarbeit schlagartig ansteigt und ab der an häufig die Mütter in einen Großteil der Familienarbeit übernehmen, während Väter weiter erwerbstätig sind."

Nach Ergebnissen der Untersuchung haben viele Staaten mit Elemente von Väterzeiten gute Erfahrungen gemacht. Einige reservierten bestimmte Monate der Elternzeit jeweils für Väter und Mütter. Finanzielle Anreize für eine partnerschaftliche Aufteilung von Elternzeit gab es bis 2017 in Schweden. Österreich hat einen solchen Bonus 2017 eingeführt. Deutschland hat mit dem Partnerschaftsbonus demnach als einziges Land eine finanzielle Unterstützung der Elternzeit in Teilzeit, um eine vollzeitnahe Beschäftigung beider Elternteile zu befördern. 

Mehr Informationen unter www.ag-familie.de


Quelle: EuropaNews der AG Familie im März 2018