Betreuung in häuslicher Gemeinschaft – Verband gibt wissenschaftliche Studien in Auftrag
Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege e.V. (VHBP) hat drei wissenschaftliche Studien in Auftrag gegeben, die Zukunftsthemen der Betreuung in häuslicher Gemeinschaft in Deutschland beleuchten sollen. Im Fokus stehen hierbei insbesondere Dienstleistungen, die von ausländischen Betreuungspersonen erbracht werden, auch bekannt als sogenannte „Rund um die Uhr Betreuung“.
Im Auftrag des VHBP wird das Institut für Qualität und Management (IQM) an der Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarland die Studie durchführen. Dr. Arne Petermann, Direktor des Instituts und Mitglied im Vorstand des VHBP, sagt hierzu: „Die vom VHBP beauftragten Studien sind geeignet, Erkenntnisse über den bisher empirisch kaum erfassten Markt der häuslichen 24 Stunden Betreuung mit Hilfe von ausländischem Betreuungspersonal zu liefern. Hierbei handelt es sich mit schätzungsweise über 200.000 ausländischen Betreuungspersonen nicht nur um einen großen und relevanten Teil des zweiten Gesundheitsmarktes, sondern auch um einen Bereich, der bisher wenig reguliert ist. Gerade deshalb ist es spannend für unsere Forschergruppen, die Zukunftsthemen dieses Marktes zu erheben und zum Beispiel den Weiterbildungsbedarf für Betreuungspersonen zu analysieren. Denn die Betreuungspersonen sind letztlich diejenigen, die die Dienstleistung erbringen und für deren Qualität sorgen. Der VHBP ist hier als größter deutscher Verband in diesem Bereich der ideale Partner für uns.“ Im Fokus der Studien, die von drei Forschergruppen durchgeführt werden, steht eine bereits abgeschlossene qualitative Erhebung mittels Experteninterviews und eine großzählige quantitative Erhebung bei über 150 Unternehmen und Akteuren der Betreuung in häuslicher Gemeinschaft. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Studien sind:- Ermittlung der zukünftige Herausforderungen im Markt dieser Dienstleistung
- Ermittlung von geeigneten Inhalten und Umfang möglicher Weiterbildungsprogramme für ausländische, nicht-examinierte Betreuungspersonen in der häuslichen Versorgung
- Nutzen und Attraktivität einer Verbandsmitgliedschaft und Vernetzung zwischen den Akteuren im Bereich der Betreuung in häuslicher Gemeinschaft
Über den VHBP e.V.
Am 14.04.2014 wurde der „Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) e.V.“ mit Sitz in Bonn gegründet und ist der mitgliederstärkste Verband der Branche. Der Verband ist die erste unabhängige, europaweite Interessensvertretung von Anbietern und Dienstleistern der sogenannten häuslichen 24-Stunden-Betreuung und setzt sich für eine legale und qualitativ hochwertige Betreuung und Pflege im häuslichen Umfeld ein. Um Schwarzarbeit und Umgehung des Mindestlohns zu bekämpfen, hat der VHBP e.V. eine Selbstverpflichtung formuliert, zu deren Einhaltung sich alle 30 Mitgliedsunternehmen verpflichten. Zweck des Vereins ist die Erstellung von Qualitätsstandards und die Formulierung von Leitlinien. Die Standards dienen dabei dem ordnungsgemäßen Ablauf einer Vermittlung von Betreuungspersonen und zum Schutz von Pflegebedürftigen, deren Angehörigen und den Betreuungspersonen. Sie helfen den Anbietern, eine hochwertige Dienstleistung zu erbringen. Gleichermaßen sind die Qualitätsstandards notwendige Voraussetzungen im Anerkennungsverfahren gegenüber den Behörden auf dem Weg zur angestrebten Zertifizierung von Agenturen in Deutschland durch den Verein.Über das Institut für Qualität und Management
Das Institut für Qualität und Management ist eine Einrichtung an der staatlich anerkannten Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarland, die angewandte Forschungs- und Weiterbildungsprojekte an der Schnittstelle zwischen Gesundheits- und Managementforschung durchführt. Ziel der Berufsakademie ist es, durch attraktive Bildungsangebote hochqualifizierte junge Menschen für eine Tätigkeit in einem Gesundheitsberuf zu interessieren. Durch die Akademisierung der Gesundheitsberufe in Pflege und Therapie werden den angehenden Therapeuten und professionell Pflegenden Kenntnisse vermittelt, die sie in ihren Kompetenzen stärken und befähigen, die aktuellen und zukünftigen Anforderungen in ihren Arbeitsbereichen zu erfüllen und auf der Grundlage theoriegeleiteter Konzepte zu reflektieren. Im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Studienangebots wird in wissenschaftsbasierter und zugleich praxisorientierter Form die Entwicklung von Kompetenzen gefördert, die notwendig sind, um verantwortlich im Management und in der Führung von Organisationen des Gesundheits- und Sozialwesens zu handeln und Organisationsentwicklung zu gestalten.Quelle: Pressemitteilung des VHBP e.V. vom 29.07.2015
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